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München und Schulausbildung bis 1894
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Bog'liq Albert Einstein München und Schulausbildung bis 1894
Die Familie zog kurz nach der Geburt Alberts 1880 nach München, wo sein Vater und sein Onkel im Oktober 1880 einen kleinen Betrieb zur Gas- und Wasserinstallation gründeten. Da dieser wirtschaftlich zufriedenstellend lief, beschlossen sie 1885 und mit Unterstützung der gesamten Familie, eine eigene Fabrik für elektrische Geräte (Elektrotechnische Fabrik J. Einstein & Cie) ins Leben zu rufen.[11] Das Unternehmen seines Vaters war erfolgreich und belieferte Kraftwerke in München-Schwabing, Varese und Susa (Italien).[12] Zweieinhalb Jahre nach Albert wurde seine Schwester Maja (* 18. November 1881 in München; † 25. Juni 1951 in Princeton, New Jersey, USA) geboren. Die Familie wohnte im Münchener Stadtteil Isarvorstadt, zunächst von 1880 bis 1885 in einer Wohnung an der heutigen Müllerstraße 54, ab 1885 auf dem Grundstück, das sich heute zwischen Adlzreiterstraße 12[13] und Lindwurmstraße 127 erstreckt.
Albert Einstein und seine Schwester Maja
Zu seiner jüngeren Schwester Maja hatte Albert Einstein Zeit seines Lebens ein inniges Vertrauensverhältnis.
Einstein als Jugendlicher, 1893
Albert Einstein begann erst im Alter von drei Jahren zu sprechen und äußerte sich auch dann nur zögerlich.[14] 1884 begann er mit dem Violinspiel. Erst mit zwölf machte es ihm Spaß. Es blieb ihm sein Leben lang Quelle der Inspiration, auch für physikalische Einfälle.[15] Ebenfalls ab 1884 erhielt er Privatunterricht. Im Jahr darauf kam er in die Volksschule. Auf seine Lehrer wirkte er sehr zurückhaltend und verträumt, sie erklärten den Eltern, seine geistige und soziale Entwicklung sei verlangsamt. Da er wenig sprach, wurde er vom Umfeld zunächst für begriffsstutzig gehalten.[16][17] Ab 1888 besuchte er das Luitpold-Gymnasium (nach verschiedenen Standortwechseln erhielt es 1965 den Namen Albert-Einstein-Gymnasium und ist nicht zu verwechseln mit dem heutigen Luitpold-Gymnasium in München). In der Schule war er ein aufgeweckter, bisweilen gar aufrührerischer Schüler, seine Leistungen waren gut bis sehr gut, weniger gut in den Sprachen, aber herausragend in den Naturwissenschaften. Einstein las populärwissenschaftliche Bücher und verschaffte sich einen Überblick über den Forschungsstand. Besonders die Naturwissenschaftlichen Volksbücher von Aaron Bernstein gelten als prägend für sein Interesse und seine weitere Laufbahn.[18] Hierzu zählt auch[19] die Schrift von Felix Eberty Die Gestirne und die Weltgeschichte. Gedanken über Raum, Zeit und Ewigkeit,[20] zu deren Neuauflage im Jahr 1923 Einstein ein Geleitwort schrieb.[21]
Das Unternehmen des Vaters und des geliebten Onkels wurde geschlossen und die Familie zog 1894 nach Mailand. Der zu diesem Zeitpunkt fünfzehnjährige Albert sollte bis zum Abitur am Luitpold-Gymnasium bleiben, wurde jedoch von einem seiner Lehrer herabgesetzt und geriet mit dem von Zucht und Ordnung geprägten Schulsystem des Deutschen Kaiserreiches in Konflikt – damit ging er allerdings offen um. Lehrer warfen ihm vor, dass seine Respektlosigkeit auf Mitschüler abfärbe. Trotzig entschloss sich Einstein Ende 1894, die Schule ohne Abschluss zu verlassen und seiner Familie nach Mailand zu folgen. Ein weiteres Motiv war offensichtlich, sich der Wehrpflicht zu entziehen. Wäre Einstein bis zum Alter von 17 Jahren in Deutschland geblieben, wäre er wehrpflichtig geworden – eine Aussicht, die ihn schreckte.[22] Der spätere Antrag seines Vaters auf Entlassung aus der württembergischen Staatsbürgerschaft wurde 1896 bewilligt. Fortan war Einstein jahrelang staatenlos.
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