traditionelleVorstellung vom Hemisphären-Denken ins Wanken gebracht. Während sprachliche
Aufgaben vor allem Regionen in der linken Hirnhälfte aktivieren, zeigte ein Befund, daß einige
Regionen der rechten Hemisphäre ebenfalls aktiviert wurden. Ob diese Aktivierung rechtsseitiger
Schläfenlappenareale aber den Schluß zuläßt, diese würden an Funktionen des Sprachverständnisses
teilnehmen, muß vorerst noch offen bleiben. Vgl. dazu: Poeck, Klaus: Sprache im Gehirn eng
lokalisierbar? In: Spektrum der Wissenschaft. Dossier: Kopf oder Computer, 4/97, S. 38ff.
41 Es handelt sich um ein entwicklungsgeschichtlich altes Hirngebiet, das unsere Gefühlswelt
steuert. Sensorische Informationen aus der Außenwelt und innere - motivationale und emotionale
- Zustände werden hier integriert. Man nimmt an, das limbische System spiele eine Rolle bei der
Bewertung von Sachverhalten, beim Einspeichern von Informationen im Gedächtnis, etc. Neue
Informationen und Inhalte (für das episodische Gedächtnis wie auch Fakten für das
Wissenssystem) müssen, bevor sie im Gedächtnis abgelagert werden, erst den “Filter” des
limbischen Systems passieren. Vgl. dazu: Markowitsch, Hans J.: Neuropsychologie des menschlichen
Gedächtnisses. In: Spektrum der Wissenschaft. Dossier: Kopf oder Computer, 4/97, S. 28f.
42 vgl.: Glasersfeld, Ernst von: Wege des Wissens. Konstruktivistiche Erkundungen durch unser Denken.
Heidelberg 1997, S. 193f.
43 Der Großteil der vorliegenden Informationen stammt von Musch, Jochen: Die Geschichte des Netzes: ein historischer Abriß. In: Batinic, Bernard: Internet für Psychologen. Göttingen, etc. 1997, S. 27-48
44 Man verfügt über einen Computer, der über eine telefonische “Standleitung” eine ständige Verbindung
zu einem Netzwerk hat.
45 Man stellt über eine Telefonleitung eine zeitweise Verbindung zu einem Rechner im Netz her; die
Weiterleitung von Daten übernimmt der angewählte Rechner, der sich in ständiger Verbindung zum
Netz befindet.
46 Als Beispiel hier die E-Mail-Adresse der Verfasserin dieser Arbeit: a8905512@unet.univie.ac.at
47 siehe unter folgender Adresse: ftp://ftp.ask.uni-karlsruhe.de/pub/education
48 Mit dieser Übertreibung aus dem Umfeld der Mikroelektronik geht o. Univ.-Prof. Dipl.Ing.
Dr. techn. Heinz Zemanek bei einem Vortrag “Wohin führt die weltweite Kommunikation?
Grenzen und Gefahren.” anläßlich der Informationstagung Mikroelektronik 1997 mehr als
zynisch ins Gericht. In der Vorstellung, daß die Produktion von 109 Regelnbefolgern ein
Gehirn ergeben muß und daß man damit Probleme lösen kann, die man nicht verstanden hat,
sieht Zemanek den Zuständigkeitsbereich der Ingenieure und Mathematiker bereits
überschritten. Hier werden die Warnungen der Philosophie und Wissenschaftstheorie
mißachtet, und er meint, auch wenn man es nicht ausdrücklich betont, so würde doch die
Vorstellung gefördert, der Mensch sei ein selbstproduzierender Automat und hätte zum Ziel,
selbstproduzierende Automaten zu entwickeln, die ihn übertreffen.
49 Virtual Reality Modeling Language (VRML) stellt ein plattformunabhängiges Dateienformat dar, über
das dreidimensionale Virtual-Reality-Modelle über das WWW zugänglich gemacht werden können.
Eine Übersicht zu einer Vielzahl von VRML-Welten findet sich unter folgendem URL:
http://www.sdsc.edu/vrml
50 Eine allgemein anerkannte Definition von Hypertext zu geben, ist nicht einfach - zu verschieden sind
die Perspektiven, unter denen man Hypertext betrachten kann, und zu unterschiedlich sind die
Bereiche, in denen Hypertext zum Einsatz kommt.
51 V. Bush war wissenschaftlicher Berater Präsident Roosevelts und Koordinator amerikanischer
Wissenschaftler. 1945 veröffentlichte er in seinem Artikel “As We May Think” seine Visionen über
den Einsatz von Computern für ein wissenschaftliches Informationssystem, das er “Memex” nannte.
52 siehe: Idensen, Heiko: Schreiben/Lesen als Netzwerkaktivität. Die Rache des (Hyper-) Textes an den
Bildmedien. S. 99f.
53 Die elektronische Repräsentationsform wird häufig als das unterscheidende Merkmal zu
herkömmlichen Texten angeführt.
54 Hypermedia unterscheidet sich von Multimedia durch die nicht-lineare Verknüpfung der
Informationsknoten. Hypermediadokumente haben vielfältigere Möglichkeiten zur Vermittlung und
Repräsentation von Wissen.
55 Lutz meint dazu, daß es sich bei der Unterscheidung von traditionellem (linearem, gedrucktem) Text
versus Hypertext (nonlinear) um ein vermeintliches Oppositionspaar handelt, da auch traditionelle,
lineare Texte häufig nicht-linare Elemente enthalten (z.B.: digressive Elemente). Vgl.: Lutz, Benedikt:
Hypertextlinguistik: Erfahrungen aus der Praxis - Anregungen für die linguistische Forschung.
Oldenburg 1995, S. 157. Heute wird aber als ausschlaggebendes Kriterium vor allem
die technologische Differenz der elektronischen Verfügbarkeit herangezogen, um elektronischen
Hypertext von seinen Vorgängern (z.B.: James Joyce, Virginia Woolf, Andreas Okopenko) zu
unterscheiden. Vgl. dazu auch: Bolter, Jay D.: Das Internet in der Geschichte der Technologien des
Schreibens. Frankfurt/Main 1997, S. 43f.
56 Bolter meint dazu, daß metaphorisch gesehen auch das Buch immer wieder anders gelesen werden
kann. Als unterscheidendes Merkmal wird jedoch angeführt, daß das Buch selbst immer die gleiche
physikalische Abfolge von Zeilen und Seiten bleibt. Vgl.: Bolter, Jay D.: Das Internet in der
Geschichte der Technologien des Schreibens. Frankfurt/Main 1997, S. 43f.
57 “Neben und nach ihm erinnert insbesondere Derrida an eine Mehrdimensionalität des Denkens vor der
Linearisierung der Schrift, also an eine Symbolik, ‘deren Bedeutung nicht der Sukzessivität, der
Ordnung der logischen Zeit oder der irreversiblen Zeitlichkeit des Lautes unterworfen ist’ (Derrida
1974:151). [...] ‘Die >Linie<, wie privilegiert sie auch sei, stellt nur ein partikulares Modell dar’ (ebd.
153). Vgl.: Schmitz, Ulrich: Neue Medien und Gegenwartssprache. Lagebericht und
Problemskizze. Frankfurt/Main 1995, S. 38f.
58 Das Argument der kognitiven Plausibilität besagt, daß Wissen im menschlichen Gedächtnis in nicht-
linearen, vernetzten Strukturen repräsentiert ist, und daß diese Organisationsform in der Knoten-Link-
Struktur von Hypertexten ihre externe Entsprechung findet. Daraus wird abgeleitet, daß beim Lesen
nicht-linearer Texte Wissen direkt in angemessner Form aufgenommen werden kann, während beim
Lesen linearer Texte der Umweg über die Delinearisierung genommen werden muß. Vgl.: Gerdes,
Heike: Hypertext. S. 155ff. Wie weit dieses Argument aber wirklich haltbar ist, muß sicherlich durch
112 Webangebote, die ein aktives Eingreifen des Nutzers erlauben (im Sinne von Weiterschreiben, Verändern, der Texte; Diskutieren innerhalb einer spezifischen Thematik) sind leider noch selten.