FACHSPEZIFISCHE QUELLEN IM NETZ




Download 325.56 Kb.
bet4/8
Sana20.09.2020
Hajmi325.56 Kb.
#11482
1   2   3   4   5   6   7   8


5 FACHSPEZIFISCHE QUELLEN IM NETZ



5.1 Bildungsserver in Auswahl
Auch wenn mancherorts noch vehement an der Sinnhaftigkeit eines Einsatzes Neuer Medien für die Schule gezweifelt wird und bisweilen auch lautstark Kritik geäußert wird, deren Argumentationsursprung nicht so ohne weiteres auf plausiblem Wege nachvollziehbar ist und somit häufig leider als starres Verharren in konventionellen und damit sicheren Terrains interpretiert werden muss, so stellt sich heute weniger die Frage nach dem “ob” als vielmehr nach dem “wie” informationstechnologischer Anwendungen. Dass es sich hierbei (für manchen Zeitgenossen) um die bei weitem unangenehmere, weil umständlichere Frage handelt, wird spätestens dann verständlich, sobald man bemerkt, dass binäre Ja-Nein-Entscheidungen hier großteils fehlschlagen. Ein aufgeschlosseneres und vielleicht sogar abenteuerlustiges “Ja” zum Arbeiten mit Neuen Medien eröffnet eine Vielzahl neuer Herangehensweisen an Inhaltsaufbereitung, -rezeption, und -anwendung, schafft in manchen Fällen völlig neue soziale Muster im Klassenverband und lässt thematische Sprünge durch Dimensionen zu, denen wir mit unseren vorwiegend linearen, schriftgebundenen Kulturtechniken leider nicht sofort kognitiv folgen können.

Gerade diese Frage nach dem “wie” im schulischen Einsatz wird in den folgenden, ob der opulenten Fülle verständlicherweise nur exemplarisch angeführten Adressen diverser Bildungsserver in Angriff genommen. Es wird versucht, die für die einzelnen Server typischen Charakteristika und Strukturen zu besprechen, um einerseits die davon ausgehenden Ideen und Impulse darzulegen, um den Primat eines effizienten Einsatzes neuer Informations- und Kommunikationstechnologien damit zu legitimieren und andererseits, um Orientierungsvorschläge zu liefern, wie und wo das Unterrichtsfach Deutsch erste sinnvolle Schritte unternehmen könnte.



5.1.1 Deutscher Bildungsserver (DBS)89
Der DBS wurde als gemeinnütziges Kooperationsprojekt einzelner Initiativen, Institute und Universitäten an der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) entwickelt und versteht sich als der zentrale Wegweiser für Bildungskommunikation und -information innerhalb eines sich rasch entwickelnden Bildungsnetzes. Um die bereits weit verteilten Ressourcen, Materialien, Informationen und Angebote - mit ihren neuen Kommunikations-möglichkeiten - entsprechend nützen zu können, wurden sie an dieser Stelle gesammelt, strukturiert und so allen Interessierten in einer einfach zu überschauenden Ressourcen-Bank zur Recherche zugänglich gemacht. Eine weitere wichtige Aufgabe übernimmt der DBS als Kommunikations-Plattform, die Lehrern, Erziehungswissenschaftlern, Schülern, Eltern, Schulen, Hochschulen, Ministerien, etc. für Bildungsfragen offen steht und so auch eine Schnittstelle zu Pädagogen und Bildungsinitiativen in Europa und Übersee bildet.

Wird die Startseite90 des DBS angewählt, so öffnen sich dem Nutzer vier Rubriken (“Forum”, “Teilnehmer”, “DBS”[allgemein; Anm. d. Verf.], “Materialien”), die Informationsangebote bereitstellen. Für den Einsatz im Deutschunterricht sind vor allem die Angebote der Rubrik “Materialien” interessant, von denen besonders folgende Unterverzeichnisse empfohlen werden können:


Ressourcen für den Fachunterricht: Datenbanken von Unterrichtsmaterialien und

Projekten sowie Verweise auf weitere

Ressourcensammlungen

Bibliotheks-Datenbanken und Volltexte: Literatur-Datenbanken, Aufsätze, Bücher,

elektronische Zeitschriften, Bibliotheken


Mit dem Link “Ressourcen für den Fachunterricht” in der Schule kommt ein weiteres Angebot, das den Benutzer nun zwischen “Online-Ressourcen”, “Internet-Schulprojekten”, etc. wählen lässt.

Die “Online-Ressourcen91 beinhalten eine Datenbank verfügbarer Unterrichts-materialien, die eine Suche nach Fächern, Medienkategorien wie auch Schulstufen erlaubt. Der Benutzer (in unserem Falle sollte diese Aufgabe der Lehrer selbst übernehmen, da der Index der auszuwählenden Parameter anfänglich verwirrend ist) muss seine Suchparameter selbst zusammenstellen und erhält dann eine Liste mit den abrufbaren Materialien. Bei jedem einzelnen Eintrag werden Angaben zu Autor und Adresse (URL) gemacht, die mittels eines Links nun geöffnet werden können. Auf diese Weise werden seitens des DBS die von Lehrern, Wissenschaftern, Pädagogen, etc. erstellten Materialien unter deren eigenem Copyright gewahrt. Die Zahl der gefundenen Beiträge ist für die einzelnen Themen, Medienkategorien und auch Schulstufen unterschiedlich. Es ist daher ratsam, sich zuerst einen Überblick über das Angebot zu verschaffen, um dann dem eigenen Unterrichtsziel angepasst die jeweiligen Seiten entweder herunterzuladen, auszudrucken, oder auch online für Lernende zugänglich zu machen.

In der Rubrik “Internet-Schulprojekte” findet man Vorschläge über sinnvollen Einsatz der Telekommunikation für Fach- und Projektunterrichtmaterialien, Angebote auf Servern deutscher Schulen, sowie Links zu verschiedenen Unterrichtsprojekten von Schulen. Hier kann man sich als Lehrer einerseits Inspirationen und Tipps zum Einsatz des Internets im Unterricht holen, aber vor allem auch mit Initiatoren bereits laufender oder auch schon abgeschlossener Projekte Kontakt aufnehmen, um Fragen und Unklarheiten, etc. zu besprechen.

Neben den bisher für den Fachunterricht besprochenen Angeboten liefert der DBS zusätzlich Informationen über Zugang zu fachspezifischen Mailinglisten, Newsgroups und Chat-Räumen, wie auch zu Arbeitskreisen, Kommissionen, technischen Fragestellungen und vielem mehr. Für den Deutschunterricht werden aber vor allem die oben angeführten Inhalte interessant sein.

5.1.2 Die Zentrale für Unterrichtsmedien (ZUM)92
Die “Zentrale für Unterrichtsmedien” sieht sich als “Oase” für Bildungsinhalte in der “Wüste Internet”, deren Ziel darin liegt, Informationen für Lehrer, Schüler und Eltern in kooperativer, interaktiver und überregionaler Weise kostenlos verfügbar zu machen. Die ZUM lebt vom Engagement der beteiligten Lehrer, die sich weitgehend ohne staatliche oder kommerzielle Zuwendungen selbst organisiert und finanziert haben und deren Angebot sich an alle Schularten richtet. Lehrer und Referendare mit Fachkompetenz und Interneterfahrung koordinieren den Eingang und die Verknüpfung von Unterrichtsmaterial für ein bestimmtes Fachgebiet entsprechend den jeweils gültigen Lehrplänen.

Auf der Startseite der ZUM93 (mit Rahmen) kann der Benutzer je nach Informationswunsch sechs verschiedene Bereiche anwählen. Für den Unterrichtseinsatz im Fach Deutsch sind vor allem “Index 2” und “Index 3” ergiebig, da beide Rubriken Unterrichtsmaterialien nach einzelnen Fächern sortiert anbieten. Wählt man “Index 294, so erscheint zunächst im linken, kleineren Rahmen eine Auswahl der einzelnen Unterrichtsgegenstände, ein Klick auf “Deutsch” eröffnet dann im rechten Hauptrahmen eine mittlerweile ausgezeichnet bestückte Liste mit Links zu verschiedensten Unterrichtsthemen. Bei den verknüpften Informationen kann es sich um Ideen für ganze Lehrplaneinheiten, um Stundenvorschläge, Arbeitsblätter oder einfach um ein gelungenes Tafelbild und Hinweise auf weitere Unterrichtsmedien handeln. Eine Auflistung der einzelnen Angebote scheint hier nicht sinnvoll, da beinahe täglich neue Inhalte hinzugefügt werden, und auch zu einzelnen Fallbeispielen für den Literaturunterricht auch mehrere verschiedene Angebote verfügbar sind. “Index 3” unterscheidet sich in seinem Angebot lediglich in der Strukturierung des angebotenen Materials, da hier versucht wird, zusätzlich nach Jahrgang (Unterstufe, Mittelstufe, Oberstufe) und Lehrplaneinheit zu sortieren.

Der gymnasiale Bereich bildet bereits eine eigne Klasse, deren Inhalte man sich hier ansehen kann. Nachdem dieser Bereich der Klassifizierung des Materials aber erst im Entstehen begriffen ist, sollte man sich vorerst besser noch in den ausschließlich nach Fächern sortieren Rubriken umsehen, um so Materialien für den eigenen Unterrichtseinsatz abzurufen.

Neben diesem sicherlich interessanten Ressourcenpool an Unterrichts-materialien bietet die ZUM aber noch zusätzliche Informations- und Kooperations-möglichkeiten, die für Lehrende wie auch Lernende sicherlich effizient anwendbar sind. Die “Erweiterbaren Listen” (ebenfalls im “Index 2” nach Fächern oder Oberbegriffen sortiert) bieten neben einer Reihe interessanter Internetquellen dem Benutzer zusätzlich die Gelegenheit, seine eigenen Internetadressen hinzuzufügen, um sie so auch anderen Benutzern zugänglich zu machen. Mittels eines einfach zu handhabenden Eingabeformulars kann diese Aktivität seitens des Nutzers schnell und unproblematisch durchgeführt werden. Sollte zum gewünschten Beitrag noch keine Liste existieren, so kann man selbst dafür einen neuen Oberbegriff kreieren und die entsprechenden Links und Adressen in diese Liste aufnehmen. Der Bereich der “Offenen Leserbriefe” ist ein verwandtes Modul und ermöglicht dem Nutzer erneut die ZUM mitzugestalten. Hier können längere Texte im Sinne von Leserbriefen eingegeben werden, um Ideen, Kritik und Anregungen öffentlich zu machen. Die Rubrik “Online-Autorenmodul95 geht über die bisher beschriebenen Anwendungen hinaus, indem hier dem Benutzer ermöglicht wird, innerhalb des ZUM-Webs eine eigene Homepage anzulegen. Das Browserprogramm wird durch das Autorenmodul online in einen HTML-Editor umfunktioniert und lässt sowohl die Eingabe von normalen wie auch HTML-formatierten Texten zu, die dann vom Autor selbst in eine der erweiterbaren Listen eingetragen werden können. Will man dieses Service in Anspruch nehmen, so muss man sich mit einer beschränkt verfügbaren Speicherkapazität, und auch der Angabe der eigenen E-Mail-Adresse einverstanden erklären. Besonders interessant im Hinblick auf Fragen zum Einsatz der angebotenen Materialien (auch für Schüler, da die ZUM speziell für Schüler gestaltete Seiten innerhalb ihres Webs anbietet) scheinen auch die in der ZUM integrierten Diskussionsforen und Mailinglisten, in denen der Benutzer Beiträge zu den einzelnen Themen lesen, verfassen oder auch auf vorhandene Beiträge antworten kann.

Einen letzten und für unsere Zwecke durchaus nützlichen Servicedienst der ZUM, der hier angeführt werden soll, bildet die so genannte “Software-Umfrage” (im Angebot des “Index 1” zu finden). In Zusammenarbeit mit dem “Landesinstitut für Erziehung und Unterricht Baden-Württemberg” wird die Möglichkeit geboten, kurz über den erfolgreichen Einsatz einer Software im Unterricht zu berichten. Hiermit werden Erfahrungsberichte gesammelt und Kollegen zur Verfügung gestellt, um eine Orientierungshilfe auf diesem ebenfalls kaum mehr überschaubaren Angebot an Lernsoftware zu geben.

In summa kann man wohl feststellen, dass die ZUM den selbst auferlegten Ansprüchen mehr als gerecht wird, und eine effiziente Chance bietet, um aus dem “Meer an Information” ein “Mehr an Information” entstehen zu lassen. Versucht man im eigenen Unterricht die Angebote zu nützen, so drängen sich neue Unterrichtsformen geradezu auf und laden ein, projekt-, fächer-, wie auch schulgrenzenübergreifenden Unterricht zu gestalten, und so Schülern die Möglichkeit für ein selbst organisiertes entdeckendes Lernen und Vertiefen zu geben.




5.1.3 NRW-Bildungsserver learn:line96
Der Nordrhein-Westfälische Bildungsserver learn:line wurde am “Landesinstitut für Schule und Weiterbildung Soest” unter Mitarbeit von Willi van Lück nach Kriterien des “constructional design” konzipiert und sollte im Gegensatz zu vielen anderen Bildungsservern nicht nur “handverlesene” Informationen bereitstellen, sondern auch eine Kommunikations- und Kooperationsplattform für den Bildungsbereich anbieten und somit vor allem eine Zusammenarbeit der Bildungseinrichtungen untereinander forcieren.

Beginnt man mit der Startseite von learn:line97 so kann man sich als “Einsteiger” erstmals über die Inhalte, die Organisation und Navigation informieren und orientieren. Die Grobstruktur des Bildungsservers besteht aus folgenden sieben Bereichen:

In den “Themen” werden Arbeitsbereiche zu eher fächerübergreifend angelegten schulischen Sujets angeboten, die sowohl für Lehrende als auch für Lernende interessante Materialien und Anregungen zum Bearbeiten liefern. Hier findet sich beispielsweise auch das Thema “Medien”, das seinen Schwerpunkt vor allem in den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien sieht, bzw. in deren medienkompetentem Einsatz in der Schule. Neben so genannten internen Links bietet learn:line hier die Möglichkeit auf externe fachbezogene Angebote des Deutschen Bildungsservers (DBS) oder auch der Zentrale für Unterrichtsmedien (ZUM) zuzugreifen. Für unsere Zwecke eines Einsatzes im Deutschunterricht ist jedoch vor allem der zweite Bereich der “Fächer” zielführend, da man hier das Angebot für Deutsch98 gut strukturiert anwählen kann. Weiters führen Links zu internen wie auch externen Seiten, deren Inhalte und Anwendungsbereiche in der Regel kurz beschrieben werden. Leider sind gerade hier die learn:line internen Angebote in äußerst dürftiger Zahl vorhanden, der bei weitem größere Anteil an gebotenen Informationen stammt vom DBS bzw. der ZUM.

learn:line selbst stellt zurzeit lediglich drei Themenbereiche zur Auswahl (“Lernen mit Neuen Medien”, “Märchen” und “Zeitung und Schule”) - zu diesen werden jedoch mit unglaublich subtiler und akribischer Sorgfalt erstellte Unterrichtsvorschläge in der “Mediothek” angeboten. Der Benutzer kann sich über den Link “Zum Eingang” Informationen darüber verschaffen, welche Optionen für das jeweils gewählte Thema offen sind. Wurden die hypermedial aufbereiteten Inhalte der Mediothek durchgearbeitet (die auch zu den Inhalten passende Einsatzvorschläge für den Fachunterricht und auch weiterführende Literaturtips liefern), so bietet jeder Arbeitsbereich auch noch ein “Schwarzes Brett”.

Hier können Fragen zum Thema gestellt werden, wie auch Kontaktangebote in Hinblick auf das Sujet unterbreitet oder auch Antworten gegeben werden. Für umfangreichere Beiträge (etwa Projektberichte, und -ergebnisse) steht das “Foyer” offen, das ähnlich dem “Schwarzen Brett” den Benutzern die Chance bieten soll, ihre eigenen Ideen und Beiträge einzubringen und mit Kollegen diskutieren zu können. Neben diesen für den Unterrichtseinsatz unmittelbar wichtigen Kernbereichen findet man in der Rubrik “Anbieter” zusätzlich Verweise auf Server unterschiedlichster Institutionen mit Affinitäten zum Bildungsbereich. Mit einem Klick auf “Suchen” kann man nach Stichwörtern im Gesamtangebot suchen bzw. externe Suchmaschinen ansteuern. “Info / Service” bietet grundlegende Informationen und will zukünftig an dieser Stelle auch technischen Support für Schulen anbieten. Im “Treffpunkt” finden alle an learn:line Beteiligten und auch jene, die es noch werden wollen eine Kommunikationsplattform. “Das Projekt” bietet Informationsangebote zu den derzeit laufenden Teilprojekten. Auch wenn das Deutschangebot von learn:line zurzeit noch eher dürftig ist, scheint das Konzept dieses Servers im Unterschied zu anderen Bildungsservern interessanter zu sein, da die einzelnen Themenbereiche nicht nur zum bloßen Informations- und Materialtransfer anregen, sondern vielmehr ein Bewegen im Raum ermöglichen, das dem selbst gesteuerten individuellen Navigieren in einer Lernumgebung zum Zwecke der Wissenskonstruktion sehr förderlich scheint. Werden dann noch die geplanten “Seminar-, Werkstatt- und Konferenzräume” fertig gestellt, so dürfte von diesen Websites ansprechende Impulse in pädagogischen wie auch didaktischen Fragen zu erwarten sein.

5.1.4 education highway - Austrian School Network (ASN)99
education highway” ist ein Projekt des Landesschulrates für Oberösterreich, dessen vorrangiges Ziel die Vernetzung der Schulen untereinander sowie die Möglichkeit für einen Zugang zum weltweiten Internet ist.

Auf der Startseite100 findet sich neben anderen Themen auch ein eigener Link für “Schule”, der in seinem Unterverzeichnis die einzelnen Unterrichtsgegenstände “Fachgebiete” anbietet. Mit einem Klick auf “Sprachen” kommt man dann auch zu einer Übersicht für das Fach “Deutsch101, dessen Angebot aber mehr als dürftig zu bezeichnen ist. Die an dieser Stelle angeführten Links zu Materialien für den Deutschunterricht bieten im Vergleich zu jenen der vorher beschriebenen Server keinerlei neue Beiträge, zudem scheinen die Seiten nicht wirklich aktuell gewartet zu sein, da einige der Deutsch-Links in einer Fehlermeldung enden. Nachdem dieser Server jedoch einer der wenigen in Österreich verfügbaren Bildungsressourcen auf Landesebene darstellt, sollte man seine Entwicklung dennoch im Auge behalten, da anzunehmen ist, dass sukzessive mehr Informations-, vielleicht sogar Kommunikationsangebote hinzukommen werden.


5.2 Deutschmaterialien in Auswahl
Im folgenden Kapitel sollen einige der auf den so genannten Bildungsservern aufgelisteten Materialien für den Deutschunterricht beschrieben werden, ohne jedoch dabei auf deren curricularen Einsatz en detail einzugehen. Die Beschreibungen können verständlicherweise bestenfalls einen Ausschnitt aus dem vorhandenen Ressourcenpool an Bildungsinhalten des Internet liefern und beruhen auch auf einer völlig subjektiven Auswahl der Verfasserin. Der Sinn dieser deskriptiven Aktivität liegt ähnlich wie auch im Überkapitel der “Fachspezifischen Quellen” darin, einen ersten Zugang zu diesen Materialien zu erleichtern und so Bildungsbeauftragte zum Einsatz neuer Kommunikations- und Informations-technologien zu motivieren.

5.2.1 materi@lien.de102
Auf dieser Website werden interaktive Internetseiten für den Deutschunterricht der gymnasialen Unterstufe präsentiert, deren umwerfend gestaltetes Konzept sowohl aus inhaltlichen Gründen wie auch durch sein benutzerfreundlich angelegtes Webdesign überzeugt.

Beginnt man auf der Startseite103 so kann man zwischen verschiedenen Bereichen auswählen. Um sich einen ersten Überblick über das Gesamtangebot zu verschaffen, sollte man unbedingt den Link “Sitemap” öffnen, da hier alle Rubriken der Website angeführt und deren Inhalte erklärt werden. Es handelt sich demnach gewissermaßen um ein ausführlicheres Inhaltsverzeichnis (verglichen mit dem der Startseite), deren einzelne Einträge auch wiederum als Hyperlinks fungieren und so den Benutzer zur gewünschten Seite bringen.



Für den Unterrichtseinsatz sind folgende Rubriken zu empfehlen:

Leseecke” - bietet interessante Seiten für Leseratten

Kreativ” - nach Anleitung eigene kurze Texte verfassen

Aufsatz” - ausführliche Anleitung zum Schreiben von Aufsätzen

Grammatik” - Übungen und Regeln zur deutschen Grammatik

Download” - Dokumente zum Herunterladen


Will man die zum Bearbeiten angebotenen Materialien offline104 im Unterricht einsetzen, so sollte man die unter dem Link “Download” angeführten Hinweise beachten, um so entweder verschiedene Dokumente, einzelne Module oder sogar sämtliche Seiten der m@terialien.de herunterzuladen. Entschließt man sich, die Materialien offline durchzuarbeiten, so können manche der Angebote nur teilweise ausgeführt werden, da einige davon über Hyperlinks zu Seiten führen, die an anderen Orten im WWW publiziert wurden und somit offline nicht erreicht werden können. Als Lehrer sollte man sich also unbedingt vorher davon überzeugen, dass die Integration dieser Website auch wirklich im eigenen Unterricht realisiert werden kann. Dazu folgt nun eine kurze Beschreibung der einzelnen Bereiche, um so einerseits ein Bild von diesem in Zukunft sicherlich noch reichhaltiger werdendem Angebot zu geben und andererseits, um erste Hilfestellungen beim tatsächlichen Einsatz zu liefern.

Die “Leseecke” startet mit einem Dialog zwischen vier Schülern, die ihren Mitschüler oder Freund davon überzeugen wollen, dass Lesen durchaus spannend sein kann. So erfährt schließlich der Benutzer dieser Seiten, was ihn in dieser Rubrik alles erwartet. Das erste der vier weiteren Unterverzeichnisse “Auf dem Prüfstand” bietet Informationen zu prämierten Jugendbüchern, Buchtips und Kritiken an. Der Großteil dieser Angebote kann aber nur über das WWW abgerufen werden, da manche der “hot words” über Hyperlinks zu anderen Adressen führen. Auch die Funktion, eigene Hinweise zu Büchern zu liefern, kann nur online erfolgen.

Wählt man den Link “Autoren”, so erhält man eine Auswahl an Kinder- und Jugendbuchautoren, die im Internet verfügbar sind.

Hier muss man auch beachten, dass bei manchen der aufgelisteten Autoren deren Werke bestenfalls in Kostproben online verfügbar sind bzw. online bestellt werden können, da sie nach wie vor dem Copyright des Printmediums unterliegen. In der “Buchbesprechung” können Schüler so richtig aktiv werden, da sie hier die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen Buchbesprechungen innerhalb des m@terialien.de-Webs zu publizieren. Wie das gemacht wird, wird Schritt für Schritt erklärt. Zusätzlich können auch Buchkritiken oder Kommentare zu den Buchbesprechungen anderer verfasst und am jeweiligen Ort wieder publiziert werden. Ein sicherlich reizvoller Gedanke, nicht nur für Lehrende, um neue Lehrstrategien auszutesten, sondern vor allem wohl auch für Lernende, um sich einen größeren Resonanzraum zu verschaffen und so das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man auch außerhalb des Klassenzimmers damit etwas anfangen kann. Der letzte Punkt im Bereich der “Leseecke” bietet Lesestoff zu Märchen, Gedichten, Fabeln, lässt in Zeitschriften und auch vielen anderen Texten blättern. Auch hier führen der Großteil der vorhandenen Angebote wieder über Links zu anderen Adressen, so daß man online arbeiten muss und vor allem die weiterführenden Möglichkeiten auch noch vor dem eigentlichen Unterrichtseinsatz überprüfen sollte.

Die zweite Rubrik der m@teralien.de beschäftigt sich und seine Benutzer mit dem “Kreativem Schreiben” verschiedener Textsorten. Man kann nun beispielsweise mit dem Schreiben von “Reizwortgeschichten” beginnen, indem man sich auf der angewählten Seite für eine bestimmte Geschichte entscheidet. Mit einem weiteren Link kommt man zu einer Erklärung und Anleitung, wie man beim Schreiben solcher Texte vorzugehen hat, und kann dann einen bereits vorgegebenen Arbeitsauftrag übernehmen. Es werden noch einige Tipps und Tricks verraten, doch dann ist der Benutzer sich selbst überlassen. Auch hier kann man den selbst produzierten Text wieder publizieren, indem man einem Link ins “Arbeitsforum” folgt und nach den dort angeführten Hinweisen verfährt, um so die eigene Geschichte für andere Internetteilnehmer zugänglich zu machen.

Ehe diese Optionen jedoch im Unterricht vorgenommen werden, sollte sich die Lehrkraft mit den Details einer Anmeldung für Teilnehmer vertraut machen. Eine weitere Textsorte im Bereich des Schreibens bilden die “Fortsetzungsgeschichten”, die der Benutzer nach Themen sortiert anwählen, und nachdem er den Anfang der Geschichte gelesen hat, schließlich selbst weiter erzählen kann. Wurde die Geschichte fertig gestellt, so kann man auch diese wieder im “Arbeitsforum” publizieren. Die vorletzte Geschichtensorte, die hier behandelt wird, ist die “Detektivgeschichte”. Zunächst wird erklärt, was eine Detektivgeschichte ist und wie ihr Aufbau aussieht. Dann sollte es wie auch bei den oben erwähnten Geschichten weitergehen.105 Der letzte inhaltlich anzuwählende Punkt im Bereich des “Kreativen Schreibens” handelt von “Aufsätzen”. Dieser Punkt ist aber gleichzeitig als eigenständiger Bereich “Aufsatzlehre” anwählbar und unterteilt sich in folgende für dieses Thema wichtigen Punkte. Unter “Tipps” bekommt der Benutzer Ratschläge, was man beim Schreiben von Aufsätzen beachten soll, welche Regeln und Kniffe zu einem gelungenen Aufsatz führen. Schon im nächsten Punkt beschäftigt sich der Benutzer bereits mit dem “Aufbau” eines Aufsatzes und wird auf den folgenden Seiten über “Einleitung”, “Hauptteil” und “Schluss” beim Aufsatz informiert. Jeder einzelne dieser drei Teile erklärt zuerst, was in diesem Teil des Aufsatzes stehen sollte, gibt gelungene und weniger gelungene Beispiele als Vergleichsmöglichkeit an und fordert den Benutzer letztlich noch dazu auf, auf einer so genannten “Teststrecke” eigene Texte zu produzieren. Wieder bekommt man die Möglichkeit, diese eigenen Texte zu publizieren bzw. auch Texte anderer Schüler zu lesen. Will man noch mehr Übungen dazu machen, so hat man in der Rubrik “Übungen” dazu Gelegenheit, wobei man beachten muss, dass einige der vorgeschlagenen Beispiele bereits aus den “Teststrecken” bekannt sind. In einem letzten Punkt sind schließlich noch mögliche “Aufsatzthemen” zusammengefasst.

Der vierte für den Unterrichtseinsatz wohl auch besonders interessante Bereich beschäftigt sich mit der “Grammatik” des Deutschen und bietet dem Benutzer die Auswahl nach “Adjektiv”, “Nomen” und “Verb”.

Der Punkt des “Adjektivs” kann nicht näher beschrieben werden, da er sich zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Arbeit “under construction” befand und somit nicht anwählbar war. Das “Nomen” gliedert sein Informationsangebot in “Übungen” und “Regeln”. Ein weiterer Punkt “Software” scheint in Planung zu sein, kann aber ebenfalls noch nicht abgerufen werden. Es lohnt jedenfalls die “Übungen” näher zu betrachten, da hier am Beispiel einer Kriminalgeschichte aus dem Wilden Westen das Kasussystem zu erklären versucht wird. Der Benutzer beginnt mit dem Lesen einer Bankraubgeschichte und wird dann sukzessive in die Aufklärung des Falles verwickelt, indem er, in der Funktion eines Hilfssheriff106 auftretend, Fragen beantworten muss. Für die Beantwortung steht eine Hilfestellung bereit, die dem Benutzer den zur jeweiligen Frage passenden Textteil nochmals anzeigt. Nachdem die Antwortsätze per Tastatur eingegeben wurden, erfolgt eine Auswertung. Der Benutzer hat nun für die Beantwortung der Fragen drei Versuche, die leider aber mit einem eher dürftigen Feed-back, oder nach fehlerhafter Eingabe mit der Bereitstellung der richtigen Lösung seitens des Programms enden. Im Anschluss an diese interaktive Übung wird ein kleinerer Regelteil eingeschoben, der dem Benutzer das eben Angewandte kontextualisiert verpackt nochmals veranschaulicht. Dann folgt die Fortsetzung und schließlich das Ende der Geschichte. In einem gesondert anwählbaren Regelteil folgen nun “Regeln” zu Genus und Deklination von Substantiven. Den letzten zur Verfügung stehenden Punkt im Bereich der “Grammatik” bildet das “Verb”. Der Übungsteil ist leider noch nicht anwählbar und die “Regeln” sind zwar einigermaßen umfangreich, doch im Vergleich zu den übrigen Inhalten von materi@lien.de nicht besonders interessant aufbereitet.

Die von materi@lien.de innerhalb des eigenen Webs zur Verfügung stehenden Ressourcen sind somit abgeschlossen und können nun durch einen Klick auf “Cyberlycée107 noch erweitert werden. Im “Gästebuch” werden Kommentare und Anregungen zur inhaltlichen und formalen Gestaltung der Webseiten angenommen, die man bei Bedarf auch noch im “Diskussionsforum” mit anderen Interessierten besprechen kann.

Das “Dokumentforum” ermöglicht seinen Benutzern eigene Dokumente aus dem Bereich des Deutschunterrichts frei zugänglich zu machen, sofern die dafür angelegten Bestimmungen eingehalten werden. Auf Anfrage können schließlich auch geschlossene Forumsbereiche eingerichtet werden, die nur einem spezifischen Teilnehmerkreis zugänglich sind.

Im Gesamten betrachtet, setzt sich dieses Webangebot (auch wenn Teile davon noch nicht ganz ausgereift und verfügbar sind) aus einer Fülle interessanter und zudem ansprechend gestalteter Materialien zusammen, die man im Deutschunterricht sicherlich im Sinne eines Lehr- und Lernprozesses zielführend anwenden kann. Wenn auch das Arrangement als solches den Anschein erwecken könnte, es handle sich hier um Selbstlernmaterialien, so sollte man dennoch berücksichtigen, dass man für den jeweiligen Unterrichtseinsatz immer nur Teile des Angebotes beanspruchen wird um das eigene Unterrichtsprogramm dadurch eventuell zu ergänzen. Will man zudem aber auch noch verantwortungsbewusste und medienkompetente Anwendung neuer Informations- und Kommunikations-technologien (und hier treffen beide Begriffe zu) veranschaulichen, so scheint materi@lien.de dafür mehr als geeignet zu sein, zudem es sich auch leicht in traditionelle Unterrichtsszenarios implementieren lässt.



Download 325.56 Kb.
1   2   3   4   5   6   7   8




Download 325.56 Kb.