• 1.1.1 Layout
  • 1.1.2 An- und Abkündigungszeichen für Mathematikschrift
  • 1.1.3 An- und Abkündigungszeichen für Textschrift
  • 1.1.4 Doppelleerzeichentechnik
  • 1.1.5 Hinweise zum Einsatz der Schriftwechsel­techniken
  • Grundlegende Techniken zur Übertragung von Mathematik




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    1 Grundlegende Techniken zur Übertragung von Mathematik

    1.1 Wechsel zwischen Text- und Mathematikschrift


    %!, Ankündigungszeichen für eine Passage in Mathematikschrift

    %'. Abkündigungszeichen für eine Passage in Mathematikschrift

    %'. Ankündigungszeichen für eine Passage in Textschrift

    %'. Abkündigungszeichen für eine Passage in Textschrift

     

    Braillezeichen und deren Kombinationen geben zum Teil unter­schiedliche Symbole in der Text- und der Mathematikschrift wieder. Die Kennzeichnung der Übergänge zwischen den beiden Schriften ist daher von großer Bedeutung.


    Drei verschiedene Techniken stehen hierfür zur Verfügung:

    • Layouttechnik

    • An- und Abkündigungstechnik

    • Doppelleerzeichentechnik

     

    Die Wahl der Technik ist kontextabhängig.



    1.1.1 Layout


    In Dokumenten mit großem mathematischem Anteil rechnen Lesende mit Mathematikschrift. Zur Kennzeichnung des Wech­sels von der Text- in die Mathematikschrift genügt es daher oft schon, Zeilen mit mathematischem Inhalt mit Hilfe des Layouts vom übrigen Fließtext abzuheben.
    Eine sehr häufig genutzte Gestaltungsmöglichkeit zur Kenn­zeichnung von Mathe­matikschriftzeilen sind Ein- und Aus­rückun­gen. Dabei werden Zeilen um eine Anzahl von Formen bezüglich der vorausgehenden Textumgebung eingerückt. Der Wechsel zurück zur Textschrift erfolgt durch den Beginn einer neuen Zeile im Textlayout. Werden für die mathematische Passage mehrere Zeilen benötigt, ist Folgendes zu beachten:

    • Die mathematische Passage muss sich von den umgebenden Textpassagen deutlich abheben.

    • Die erste und die Fortsetzungszeilen sind bezüglich ihrer Einrückung unterschiedlich zu gestalten.

     

    Weitere Gestaltungsformen sind zum Beispiel Randmarkie­run­gen (siehe Beispiel 1.1.1 B02) oder Tabellenspalten (siehe Beispiele 1.1.1 B03 und 1.1.1 B04).



     

    Beispiel 1.1.1 B01

    der umre4nungsfaktor von der 3nh3t

    elektronvolt _'e>v in joule _>j i}:

    #a_e>v =#a_>v.e'

    =#a_>v.#a,f.#aj|-,*_>c'

    =#a,f.#aj|-,*_>j

    Der Umrechnungsfaktor von der Einheit Elektronvolt eV in Joule J ist:

    \[1 \text{eV} =1 \text{V} \cdot \text{e} =1 \text{V} \cdot 1,6 \cdot 10^{-19} \text{C} =1,6 \cdot 10^{-19} \text{J}\]



     

    Beispiel 1.1.1 B02



    (Anm.: Der Anfang der Mathematikschrift wird zusätzlich mit einem m in der linken Randspalte gekennzeichnet.)

    der umre4nungsfaktor von der

    3nh3t elektronvolt _'e>v in

    joule _>j i}:

    m #a_e>v =#a_>v.e'

    =#a_>v.#a,f.#aj|-,*_>c'

    =#a,f.#aj|-,*_>j

    Der Umrechnungsfaktor von der Einheit Elektronvolt eV in Joule J ist:

    \[1 \text{eV} =1 \text{V} \cdot \text{e} =1 \text{V} \cdot 1,6 \cdot 10^{-19} \text{C} =1,6 \cdot 10^{-19} \text{J}\]

     

    Beispiel 1.1.1 B03



    (Anm.: In LaTeX wird auf die tabellarische Darstellung nur rudimentär hingewiesen.)

    satz formel

    ::::::::::::::::: ::::::::::

    d0 multiplikation a.b =b.a

    i} kommutativ.

    d0 multiplikation 2a.b`.c'

    i} assoziativ. =a.2b.c`

    d0 #a verh`lt si4 a.#a =a

    bez8gli4 der

    multiplikation

    n2tral.

    \[\text{Satz} & \text{Formel}



    \\ \text{Die Multiplikation ist kommutativ.} & a \cdot b =b \cdot a

    \\ \text{Die Multiplikation ist assoziativ.} & (a \cdot b) \cdot c =a \cdot (b \cdot c)

    \\ \text{Die 1 verhält sich bezüglich der Multiplikation neutral.} & a \cdot 1 =a\]

     

    Beispiel 1.1.1 B04



    (Anm.: In LaTeX wird auf die tabellarische Darstellung nur rudimentär hingewiesen.)

    spezielle v0recke:

     

    bez34nung umfang fl`4eninhalt



    ::::::::: :::::::::: :::::::::::::

    v0reck a +b +c +d ;d1,8#b<"

    2h1, +h1;`

    trapez a +b +c +d m.h1a

    dra4en- #b'a +#b'b #a;.d1,d1;

    v0reck


    paralle- #b'a +#b'b a.h1a

    logramm


    rhombus #d'a ..... #a;.d1,d1;

    quadrat #d'a ..... a|;

    \[\text{Spezielle Vierecke}

    \\ \text{Bezeichnung} & \text{Umfang} & \text{Flächeninhalt}

    \\ \text{Viereck} & a +b +c +d & \frac{d_{1}}{2}(h_{1} +h_{2})

    \\ \text{Trapez} & a +b +c +d & m \cdot h_{a}

    \\ \text{Drachenviereck} & 2a +2b & \frac{1}{2}d_{1}d_{2}

    \\ \text{Parallelogramm} & 2a +2b & a \cdot h_{a}

    \\ \text{Rhombus} & 4a & \frac{1}{2}d_{1}d_{2}

    \\ \text{Quadrat} & 4a & a^{2}\]



    1.1.2 An- und Abkündigungszeichen für Mathematikschrift


    %!, Ankündigungszeichen für eine Passage in Mathematikschrift

    %'. Abkündigungszeichen für eine Passage in Mathematikschrift

     

    Am eindeutigsten werden die Übergänge von der Text- zur Mathematikschrift und zurück mit An- und Abkündigungs­zeichen markiert.


    Das Ankündigungszeichen steht unmittelbar vor dem ersten Zeichen der Mathematikschrift. Außer am Zeilenanfang geht ihm üblicherweise ein Leerzeichen voran. Es steht jedoch unmittelbar hinter einer öffnenden Textklammer oder einem anderen Symbol, auf das auch Text ohne ein Leerzeichen folgen könnte.
    Das Abkündigungszeichen steht unmittelbar hinter dem letzten Zeichen der Mathematikschriftpassage. Darauf folgt ein Leer- oder Satzzeichen.
    Mit dem Ankündigungszeichen eingeleitete Mathematikschrift­passagen sind zwingend mit dem Abkündigungszeichen abzu­schließen. Sie dürfen nur von kurzen, mit der Doppel­leer­zeichen­­technik abgegrenzten Textpassagen unterbrochen werden.
    Satzzeichen am Ende einer mathematischen Passage gehören in der Regel nicht zum mathematischen Ausdruck selbst. Der Über­sichtlichkeit halber werden sie nach dem Abkündigungs­zeichen geschrieben, wo sie den vorangestellten Punkt 6 nicht benötigen (siehe "3.7 Satzzeichen").

     

    Beispiel 1.1.2 B01



    (Anm.: Überschrift aus einem Lehrbuch.)

    #ad d0 zerlegung von

    !,ax|; +bx +c'.

    in linearfaktoren

    ====================

    oder in Kurzschrift:

    #ad 0 z7legu v !,ax|;'

    +bx +c'. * l*e)fakt?c

    ======================

    14 Die Zerlegung von $ax^{2} +bx +c$ in Linearfaktoren



     

    Beispiel 1.1.2 B02

    alle kennen d0 formel !,e =mc|;'.,

    aber nur wenige ver}ehen s0.

    Alle kennen die Formel $e =mc^{2}$, aber nur wenige verstehen sie.



     

    Beispiel 1.1.2 B03

    d0 newton5e me4anik i} b3 ge5win-

    digk3ten im ber34 der li4tge5windig-

    k3t =!,c =#c.#aj|(_m8s'.= ni4t mehr

    g8ltig.

    Die newtonsche Mechanik ist bei Geschwindigkeiten im Bereich der Lichtgeschwindigkeit ($c =3 \cdot 10^{8} \frac{\text{m}}{\text{s}}$) nicht mehr gültig.



    1.1.3 An- und Abkündigungszeichen für Textschrift


    %'. Ankündigungszeichen für eine Passage in Textschrift

    %'. Abkündigungszeichen für eine Passage in Textschrift

     

    Textschrift innerhalb einer Mathematikschriftpassage kann eben­falls mit An- und Abkündigungszeichen gekennzeichnet werden. Das Ankündigungszeichen steht unmittelbar vor dem ersten Text­zeichen hinter einem an der Grenzstelle vor­kom­menden Leerzeichen. Das Abkündigungszeichen folgt unmittel­bar auf das letzte Textzeichen.


    In einer Mathematikpassage steht der Texteinschub normaler­weise im selben Kürzungsgrad (Kurz-, Voll- oder Basisschrift) wie der übrige übertragene Fließtext.
    Diese An- und Abkündigungszeichen dürfen auch innerhalb einer Mathe­matikschriftpassage verwendet werden, die ihrerseits mit An- und Ab­kündigungszeichen abgegrenzt ist.
    Dagegen dürfen in einem mit Ankündigungszeichen gekenn­zeich­ne­ten Texteinschub keine mathematischen Einschübe enthalten sein.

     

    Beispiel 1.1.3 B01



    >i1, =#aj.>i1>b '.=ri4twert='.'

    =#abj_a

    \[I_{1} =10 \cdot I_{B} \quad \text{(Richtwert)} =120 \text{\mu A}\]



    1.1.4 Doppelleerzeichentechnik


    Überall dort, wo ein Wechsel zwischen Text- und Mathematik­schrift erwartet werden kann, dürfen sehr kurze Einschübe der jeweils anderen Schrift mit der Doppelleerzeichen­technik gekennzeichnet werden.
    Vor dem ersten Zeichen im anderen Schriftsystem steht ein Doppelleerzeichen. Der Wechsel zurück zum vorherigen Schriftsystem wird erneut mit einem Doppelleerzeichen an­ge­zeigt. Das Doppelleerzeichen muss zwischen Zeichen stehen, darf also nicht am Anfang oder am Ende einer Zeile zum Einsatz kom­men.
    Das Ende eines mit einem Doppelleerzeichen eingeleiteten Ein­schubs muss ebenfalls durch ein Doppelleerzeichen gekenn­zeich­net werden. Nur wenn ein Einschub in Mathe­matikschrift am Ende eines Absatzes steht, kann auf dieses abkündigende Doppelleerzeichen verzichtet werden, da ein neuer Absatz den durch die Doppelleerzeichen­technik bewirkten Schriftwechsel ohnehin aufhebt.
    In der Regel gehören Satzzeichen am Schluss einer mathema­ti­schen Passage nicht zum mathematischen Ausdruck. Sie dürfen dennoch vor dem an der Grenzstelle stehenden Doppelleer­zeichen — wo nötig mit Punkt 6 — geschrieben werden (siehe "3.7 Satzzeichen"). Folgt ein Mathematikausdruck direkt auf ein führendes Interpunktionszeichen (Anführungszeichen, öffnende Klammer), kann die Doppelleerzeichentechnik nicht ange­wen­det werden.

     

    Beispiel 1.1.4 B01



    d0 gl34ung x|; =#af i}

    na4 'x 1fzul9sen.

    Die Gleichung $x^{2} =16$ ist nach $x$ aufzulösen.



     

    Beispiel 1.1.4 B02

    basis 'a und exponent 'n 3ner

    potenz sind f8r a *=n i. allg.

    ni4t vert15bar: a|n *=n|a =b3sp0l

    f8r 3ne 1snahme: !,#b|/ =#d|;'.=.

    Basis $a$ und Exponent $n$ einer Potenz sind für $a \neq n$ i. allg. nicht vertauschbar: $a^{n} \neq n^{a}$ (Beispiel für eine Ausnahme: $2^{4} =4^{2}$).



     

    Beispiel 1.1.4 B03

    damit i} a|n f8r alle ganzzah-

    ligen exponenten =!,n &e>g'.= defi-

    n0rt, allerdings f8r n 9=#j mit

    der 3n5r`nkung a *=#j =denn

    f8r a =#j w8rden d0 definitionen

    f8r a|-n und !,a|)'.'- wegen

    !,a|) =a|n"-n'.'- 1f divisionen

    dur4 null f8hren=.

    Damit ist $a^{n}$ für alle ganzzahligen Exponenten ($n \in G$) definiert, allerdings für $n \leq 0$ mit der Einschränkung $a \neq 0$ (denn für $a =0$ würden die Definitionen für $a^{-n}$ und $a^{0}$ - wegen $a^{0} =a^{n -n}$ - auf Divisionen durch Null führen).

     

    Beispiel 1.1.4 B04

    unter 3a 2a o=#j` ver}ehen



    wir ...

    Unter $\sqrt{a} \; (a \geq 0)$ verstehen wir ...



     

    Beispiel 1.1.4 B05

    alle kennen ja d0 for-

    mel e =mc|;', aber nur wenige

    ver}ehen s0.



    Alle kennen ja die Formel $e =mc^{2}$, aber nur wenige verstehen sie.

    1.1.5 Hinweise zum Einsatz der Schriftwechsel­techniken


    Für Lesende muss immer klar erkennbar sein, ob sie gerade die Text- oder Mathe­matikschrift lesen. Für die Wahl der jeweils ge­­eigneten Technik gelten folgende Überlegungen und Prinzipien:

    • Die An- und Abkündigungszeichen markieren den Schrift­wechsel eindeutig.

    • Eine mit dem Ankündigungszeichen eingeleitete Mathematik­schriftpassage muss mit dem Abkündigungszeichen beendet werden.

    • Layouttechniken grenzen elegant und klar den Geltungs­bereich der jeweiligen Schrift ab.

    • Die Doppelleerzeichentechnik eignet sich ausdrücklich nur für sehr kurze Einschübe — möglichst ohne Zeilenumbrüche.

    • Wenn eine mathematische Passage mit einem Anführungs­zeichen oder einer Textklammer beginnt, darf sie nicht mit der Doppelleerzeichentechnik angekündigt werden.

    • In der Regel gehören Satzzeichen am Schluss einer mathe­matischen Passage nicht zur Passage selbst. Sie sind daher unmittelbar rechts vom Abkündigungs­zei­chen  ‌%'.  ‌zu setzen. Wenn die Abkündigung durch Doppelleerzeichen erfolgt, werden sie jedoch vor diesen (gegebenenfalls mit Punkt 6) geschrieben, damit sie nicht allein stehen.

    • Ein kurzer mathematischer Ausdruck am Ende eines Text­absatzes kann mit der Doppelleerzeichentechnik eingeleitet werden. Das Absatzende kennzeichnet gleichzeitig auch das Ende des Ein­schubes. Abschließende Satzzeichen werden un­mittelbar nach dem mathematischen Ausdruck geschrieben und gegebenen­falls mit einem vorangestellten Punkt 6 ver­sehen.

    • Üblicherweise werden Texteinschübe in mathematischen Passagen im selben Kürzungsgrad wie der umliegende Text geschrieben.

    • Einzelne oder wenige Wörter in mathe­matischen Passagen (zum Beispiel "und", "daher", "Es gilt") können in Basisschrift (mit Kennzeichnung der Großschreibung) geschrieben wer­den, ohne die Mathe­matikschrift zu verlassen (siehe "3.8 Text in der Mathematikschrift"). Es ist zwischen dem vor­teilhaften Verzicht auf den Schriftwechsel und einem eventuell stören­den Stil­bruch, vor allem in Kurzschrift­texten, abzuwägen. Vorsicht ist bei Umlautbuchstaben und ß ge­boten, die in der Mathematik­schrift als andere Zeichen, vor allem als Bruch­strich und schließende Klammer, gelesen werden können. Satzzeichen müssen gegebenenfalls mit vorangestelltem Punkt 6 versehen werden.

     

    Beispiel 1.1.5 B01

    f2-x` =-f2x` f8r alle x &e>d

    oder

    f2-x` =-f2x` f ae x &e>d



    oder

    f2-x` =-f2x` '.f ae'. x &e>d

    \[f(-x) =-f(x) \; \text{für alle} \; x \in D\]


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