Schreiben des Kaisers Konstantin an die Synode in Tyrus




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29. Schreiben des Kaisers Konstantin an die Synode in Tyrus1
Konstantin, der Erhabene, an die heilige Synode in Tyrus.
Es wäre ohne Zweifel angemessen und unseren glücklichen Zeitverhältnissen ganz entsprechend, wenn die katholische Kirche von keiner Spaltung wüßte und die Diener Christi jetzt frei wären von jeglicher Schmähsucht. Da aber manche, von dem Stachel einer ungesunden Streitsucht getrieben (denn ich möchte nicht sagen: ihrer selbst unwürdig lebend), alles in Verwirrung zu bringen suchen, ein Unheil, das mir jedes andere Unglück noch zu überbieten scheint: deshalb ermahne ich Euch, die Ihr, wie man zu sagen pflegt, ohnedies bereits laufet, ohne allen Verzug zusammenzukommen und eine Synode zu halten, den Hilfsbedürftigen beizuspringen, die in Gefahr schwebenden Brüder zu heilen, die entzweiten Glieder zur Eintracht zurückzuführen, die Fehler wieder gut zu machen, so wie es die Zeit gestattet, damit Ihr diesen so großen Provinzen die gebührende Eintracht wieder zurückgebet, die — welch eine Verkehrtheit! — der Hochmut ganz weniger Menschen zerstört hat.
Daß aber dieses Gott, dem Herrn der Welt, wohlgefällig und uns über alles erwünscht ist, und Euch selber, wenn Ihr den Frieden wieder herstellt, ein außergewöhnliches Ansehen verschaffen wird, darin sind wohl alle Menschen einig. Zögert also nicht mehr, sondern spannet nun sofort all Eueren Eifer an, beeilet Euch, die vorliegenden Fragen in geziemender Weise zu erledigen; kommet also zusammen mit aller Aufrichtigkeit und mit vollem Glauben, den der Heiland, dem wir dienen, überall beinahe mit lauter Stimme insbesondere von uns fordert!
Von dem, was meiner Frömmigkeit obliegt, soll nichts fehlen. Von mir ist alles geschehen, was Ihr in Eurem Schreiben beantragt habt. Ich habe zu jenen Bischöfen geschickt, von denen Ihr dieses wünschtet, auf daß sie sich einfinden und mit Euch an den Beratungen teilnehmen; ich habe den Konsular Dionysius gesandt, der die Bischöfe, welche mit Euch bei der Synode zu erscheinen haben, daran erinnern, den Verhandlungen anwohnen, sie überwachen, vorzüglich aber für die Aufrechterhaltung der guten Ordnung Sorge tragen wird. Sollte nämlich jemand, was ich ja nicht erwarte, es versuchen, unseren Befehl auch diesmal zu umgehen und nicht erscheinen wollen, so wird von uns sofort ein Bote abgesandt werden, der ihn kraft kaiserlichen Auftrags absetzen und belehren wird, daß es nicht angeht, zugunsten der Wahrheit erlassenen kaiserlichen Befehlen Trotz zu bieten.
Es wird nun die Aufgabe Euerer Heiligkeit sein, mit einhelligem Urteil, weder von Haß noch von Zuneigung geleitet, sondern nach den kirchlichen und apostolischen Vorschriften für alles, was gesündigt oder aus Irrtum gefehlt worden ist, das entsprechende Heilmittel ausfindig zu machen, damit Ihr die Kirche von jeder Schmähung befreiet, mir meine Sorgen erleichtert, den jetzt Streitenden die Wohltat des Friedens zurückgebet und so Euch selbst den herrlichsten Ruhm erwerbet. Gott schütze Euch, geliebte Brüder!“
Wie sich nun die Bischöfe in Tyrus versammelten, kamen auch einige andere, die falscher Lehren beschuldigt wurden; einer von diesen war Asklepas von Gaza; es kam aber auch der bewunderungswürdige Athanasius. Ich will nun die traurige Geschichte der Anklage auseinandersetzen und dann erzählen, was sich bei der vielbesprochenen Gerichtsverhandlung zugetragen hat.


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