• Törichte Annahmen über den Leser
  • Konventionen in diesem Buch




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    Bog'liq
    (.) Monika Hoffmann - Besser schreiben für Dummies Deutsch German

    Konventionen in diesem Buch
    Ich habe zwei grundsätzliche Entscheidungen zum Sprachgebrauch
    getroffen, die ich gerne erläutern möchte. Denn in einem Buch, das
    vom Schreiben handelt, wird ja sehr — und zu Recht — auf die
    Sprache geachtet.
    Die erste Entscheidung betrifft die Wortwahl. Ich werde die Person,
    die etwas schreibt, als »Autor« bezeichnen. Damit unterstelle ich
    Ihnen nicht den Wunsch, Schriftsteller zu werden. Aber ich erinnere
    Sie daran, was Sie eigentlich tun, wenn Sie eine Notiz, einen Brief
    oder ein Protokoll schreiben: Sie sind kreativ. Sie schaffen etwas, was
    es vorher nicht gegeben hat. Als Autor schreiben Sie außerdem für ein
    Publikum. Das müssen ja nicht gleich Millionen Leser sein, aber es
    sind doch immerhin die Menschen, die für Sie persönlich eine Rolle
    spielen: der Chef oder die Kollegen, Kunden oder potenzielle
    Arbeitgeber. Von daher passt der »Autor«.
    Die zweite Entscheidung betrifft ebenfalls die Personenbezeichnungen,
    diesmal allerdings ein grammatisches Phänomen: das Geschlecht. Sie
    werden schon — vielleicht mit einiger Verärgerung — gemerkt haben,
    dass ich immer die männliche Form setze: der Autor, der Leser, der
    Kollege. Damit meine ich jeweils Männer und Frauen. Ich bleibe
    deshalb beim Maskulinum, weil das die kürzeste und unauffälligste
    Form ist. Diese Vereinfachung macht es Ihnen leichter, sich auf den
    Inhalt zu konzentrieren.


    Törichte Annahmen über den Leser
    Zu Anfang meiner Schreibkurse frage ich immer die Teilnehmer, was
    sie herführt und was sie erreichen wollen. Von daher kenne ich viele
    gute
    Gründe,
    warum
    Menschen
    sich
    entschließen,
    ihre
    Schreibkompetenz zu verbessern. Ich kann mir vorstellen, dass der
    eine oder andere Grund auch bei Ihnen zutrifft.
    Sie geraten jedes Mal in Stress, wenn Sie einen aufwändigeren Text
    zu schreiben haben. Dieser Stress ist eine unnötige Belastung, die
    Sie nicht länger ertragen möchten.
    Sie sind sich so unsicher beim Schreiben, dass Sie sich kaum trauen,
    Ihren Standpunkt zu vertreten, und lieber nachgeben. Das ärgert Sie
    — besonders dann, wenn Ihnen etwas wichtig ist. Deshalb möchten
    Sie die Unsicherheit loswerden.
    Sie sind oft mit Ihren Texten unzufrieden, weil sie von der Qualität
    her nicht dem entsprechen, was Sie ansonsten leisten. Sie möchten
    ein besseres Bild von sich abgeben.
    Sie haben den Eindruck, dass Sie sich durch Ihre Schwächen beim
    Schreiben Möglichkeiten verschließen: neue Aufgaben im Betrieb,
    eine Fortbildung oder eine ganz andere Tätigkeit. Diese
    Möglichkeiten möchten Sie sich eröffnen.
    Sie haben eine größere Arbeit vor sich und möchten von vornherein
    wissen, wie Sie das Projekt am besten angehen.
    Sie haben lange genug am Trauma einer schlechten Deutschnote
    gelitten und möchten es endlich können: frei und sicher und
    unbefangen schreiben — ohne Ängste und ohne Hemmungen.
    Was auch immer Ihr ganz persönlicher Grund sein mag, so sehe ich
    doch eine große und wesentliche Gemeinsamkeit bei allen: die
    Einsicht, dass Schreibkompetenz nicht vom Himmel fällt, sondern eine
    Fähigkeit ist, die man sich erarbeitet.



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