• Alexander Rotschenko
  • Gemälde
  • Ferdinand Ritter von Perger
  • Freitag, 21. September 2007




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    Freitag, 21. September 2007
    Wie in den vergangenen Auktionen im Jahr 2007 so verbuchte auch im September die Auktion Russische Kunst die besten Ergebnisse innerhalb des fünfteiligen Auktionsblockes. Vor allem das Interesse an den Arbeiten der Russischen Avantgarde war über Gebühr groß. Als bester und finanzkräftigster Einkäufer für sein Land engagierte sich ein Kunsthändler aus Moskau über das Telefon, der sich meist erfolgreich gegen seine Mitstreiter durchsetzen konnte. Dies war beim Aufruf der „Abstrakten Komposition“ von Liubov Popova der Fall (Los Nr. 191), die Vitus Graupner, Auktionator und Leiter der Abteilung Russische Kunst im Haus, mit einer Taxe von 90.-120.000 Euro ausgewiesen hatte. Popova arbeitete zunächst als Malerin, konzentrierte sich nach 1921 jedoch auf das Entwerfen von Büchern, Porzellanen und Textilien. Ihre unter dem Einfluss des Kubismus entstandene Komposition befand sich zuvor seit 1970 in einer Schweizer Privatsammlung und war damit „marktfrisch“ angeboten worden. Über das Telefon nahmen besagter russischer Kunsthändler und ein griechischer Reeder an der Auktion teil, die nun beide nicht von dem Ölgemälde lassen wollten. Zwanzig Minuten lang wurde stetig nach oben gesteigert, bis Vitus Graupner schließlich bei 420.000 Euro zugunsten des russischen Kunden zuschlagen konnte und mit dem Netto-Ergebnis die untere Taxe fast verfünffacht hatte. Mit Aufgeld erzielte das Los einen Gesamterlös von 546.000 Euro. Der russische Bieter wurde binnen einer guten Stunde noch etliche Male in der Auktion fündig. An ihn gingen außerdem sechs weitere der besten Lose, darunter das erste der Auktion, Ivan K. Aivazovskys´ kleinformatiges, sehr qualitätvolles Ölgemälde mit dem Titel „Segelboot auf stürmischer See“ von 1847, das moderat auf 16.000 bis 20.000 Euro taxiert war. Gegen einen deutschen Konkurrenten nahm es der russische Händler für einen Hammerpreis von 79.000 Euro mit nach Moskau. Ferner sicherte er sich für einen Hammerpreis von 120.000 Euro die „Suprematistische Komposition“ von Alexander Rotschenko (Los Nr. 189, Taxe 120.000 bis 140.000 Euro), eine weitere von Ilja G. Tschaschnik für 67.000 Euro (Los Nr. 167, Taxe 70.000 bis 90.000 Euro) und eine abstrakte, dynamische „Komposition“ von Alexandra A. Exter für 68.000 Euro (Los. Nr. 187, Taxe 70.000 bis 90.000 Euro). Von den gegenständlichen Motiven erwarb er das „Stillleben mit Blumen“ von Nathaljia S. Gontcharova bei 52.000 Euro (Los. Nr. 157, Taxe 50.000 bis 60.000 Euro) und das „Pferdegespann in Winterlandschaft“ von Konstantin F. Yuon bei 38.000 Euro (Los. Nr. 158, Taxe 40.000 bis 44.000 Euro). Die Gesamthöhe seiner erfolgreichen Gebote belief sich damit auf 844.000 Euro, mit Aufgeld auf 1.063.440 Euro. Doch auch andere langjährige Kunden des Hauses kamen erfolgreich zum Zug. Ein griechischer Reeder erwarb für seine Privatsammlung die zweite kleinformatige „Abstrakte Composition“ von Liubov Popova in Aquarell auf Papier (Los Nr. 171, Taxe 8.000 bis 12.000 Euro) für einen Hammerpreis, der sich fast auf das Dreifache der unteren Taxe belief; bei 22.000 Euro ging für sie der Hammer nieder. Das Paar Porzellanteller mit russischen Militärszenen, entstanden in der Zeit von 1800 bis 1820, nahm ein Kunde aus den USA für sein Gebot in der Höhe der unteren Taxe mit (Los Nr. 248, Taxe 60.000 bis 70.000 Euro).
    Für viel Bewegung in der endgültigen Preisgestaltung sorgte außerdem die Auktion Gemälde, hier vor allem wie gewohnt die Partie mit den Alten Meistern, die großes internationales Interesse herbeiriefen. Zum Top-Los kam „Die Köchin am Fenster“ von Gerrit Dou empor, ein Gemälde von musealem Rang, von dem der Leidener Feinmaler bzw. seine Werkstatt einige Variationen schuf, die sich heute u.a. in namhaften öffentlichen Gemäldesammlungen befinden. An dem signierten und datierten Exemplar des berühmten “Fijnschilders“ hatten Kunden aus den Niederlanden, Russland und Monte Carlo, die über das Telefon boten, anhaltendes Interesse. Nach schnellen Preissprüngen konnte Patrick Hampel bei 200.000 Euro zugunsten des Privatsammlers aus Monte Carlo zuschlagen (Los Nr. 412, Taxe 60.000 bis 80.000 Euro). Ein Privatsammler aus Prag, der über die Jahre etliche der qualitätvollen Altmeistergemälde bei Hampel Kunstauktionen München für seine umfangreiche private Schlosskollektion erwarb, setzte sich gegen einen russischen Unterbieter durch, als „Die Furt im Gebirge“ von Josse de Momper zum Aufruf kam. Das in feiner Lasur gemalte Gebirgsstück in Öl auf Holz ging über seiner oberen Schätzung bei 92.000 Euro in seinen Besitz über (Los Nr. 421, Taxe 70.000 bis 90.000 Euro). An dem Francisco de Zurbarán zugeschriebenem Ölgemälde fand Pariser Handel gefallen, der es gegen einen russischen Bieter für einen Hammerpreis von 78.000 Euro mit an die Seine nahm (Los.Nr. 405, Taxe 65.000 bis 75.000 Euro). In eine Privatsammlung an die Themse reisten die „Blumen in einer Vase“ von Simon Verelst für 70.000 Euro, also für mehr als das Doppelte des unteren Schätzpreises, nachdem ein deutscher Kunde aus dem Bietgefecht ausgestiegen war (Los Nr. 426, Taxe 34.000 bis 38.000 Euro). Mit ausgezeichneter Provenienz, nämlich der Sammlung Gianni Versace, war das Gemäldepaar des österreichischen Künstlers Sigmund Ferdinand Ritter von Perger angeboten worden, das zwei Szenen aus den mythologischen Überlieferungen der Psyche zum Thema hatte. Das Paar ging bei einem Gebot von 40.000 Euro vom Block, die ein russischer Kunde bewilligte (Los Nr. 571, Taxe 45.000 bis 50.000 Euro).
    In der allgemeinen Kunstauktion am 22. September gab es einen beachtlichen Preissprung für die „Zwei Frauenakte in Waldlandschaft“ in Öl auf Leinwand, die von dem 1871 in Pilsen geborenen und 1939 in Prag verstorbenen Maler Karel Spillar stammten. Drei Prager Kunden kämpften darum, bis schließlich der im Saal anwesende von ihnen mit seinem Gebot von 51.000 Euro den längsten Atem bewiesen hatte (Los Nr. 952, Taxe 25.000 bis 30.000 Euro).



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