• Ute Szudra 3.3. Evaluierungskonzepte und -kurse für Blended-Learning-Programme für ethische Erwachsenenbildung
  • Judentum und Christentum
  • Thomas A. Bauer, Marko Ivanisin, Bernd Mikuszeit (Hrsg.) Evaluierung von Bildungsmedien und Multimedia Kriterien und Weiterbildungsangebote Internetpublikation zum Projekt




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    Stradling, Robert: Jak učit dějiny 20. století. Praha : MŠMT 2003

    Todorov, Tzvetan: V mezní situaci. Praha, Mladá fronta 2000

    Gesetz 181 vom 8. Juni 2007 über das Institut zum Studium totalitärer Regime und über das Archiv der Sicherheitskräfte und über die Änderungen einiger Gesetze. Voller Wortlaut zugänglich unter http://www.ustrcr.cz/data/pdf/zakon181_07.pdf (19. 11. 2011)



    Quellen:

    1968: Zmařené naděje. Praha: ÚSTR 2008

    1989: listopad a cesta k němu. Praha: ÚSTR 2010
    Ute Szudra
    3.3. Evaluierungskonzepte und -kurse für
    Blended-Learning-Programme für ethische Erwachsenenbildung



    Kursbeispiel „Kulturelle Identität und interkulturelle Verständigung“
    Der Themenbereich „Kulturelle Identität und interkulturelle Verständigung“ beschäftigt sich mit einer aktuellen Problematik und unterbreitet Programmvorschläge für die allgemeine Weiterbildung, die didaktische Multimediaprodukte einschließen.

    Es sollen solche Lernziele der Weiterbildung unterstützt werden wie Auseinandersetzung mit eigenen kulturellen Vorstellungen - um sich ihrer bewusst(er) zu werden, sie gegebenenfalls zu akzentuieren, sie zu festigen oder möglicherweise auch zu revidieren bzw. sie auch erst zu finden und sie bewusst zu leben.


    Ethische Prämissen bilden dabei der Erwerb von Wissen über die eigene Kultur und über andere Kulturen zur Vertiefung, Entwicklung oder Festigung von Verständigungsbereitschaft, Verständigungswillen und entsprechendem Handeln. Auseinandersetzung, Wissen um die eigene Kultur und fremde Kulturen bilden die Basis für solche Einstellungen und Haltungen wie Achtung der eigenen und fremder Kulturen. Abgrenzung oder begründete Ablehnung, die aus humanistischen Gründen erforderlich sind, gehören durchaus dazu. Kultur und kulturelle Identität gründen auf historisch gewachsener und eigens vorgenommener Zugehörigkeit eines Menschen zu einer Kultur oder einem Kulturkreis. Identität ist dabei sowohl bewusste wie auch unbewusste Annahme von Kultur und daraus resultierende Kulturzugehörigkeit. Kulturelle Identität ist wertmäßige Verbundenheit und Verpflichtung. Menschliche Existenz und Zugehörigkeit zu bestimmten Kulturen und Kulturkreisen setzen einen vernunftbegabten Umgang mit der eigenen und den verständnisvollen Umgang mit anderen Kulturen voraus. Sie werten Kulturenkoexistenz als eine wesentliche Grundlage friedvollen Miteinanderlebens. Kultur als Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Lebensäußerungen einer Gemeinschaft, als Identifizierungs- und Kommunikationsbasis, geprägt durch Zeit, Gesellschaft, ethnische Gruppierungen etc. ist wie alles mit der menschlichen Gesellschaft und dem Individuum im Zusammenhang Stehende der Entwicklung und dem Wandel unterworfen.
    Das Projekt zur ethischen Weiterbildung schließt somit die Beschäftigung mit solchen Phänomenen wie allmähliche Kulturveränderung eines Volkes oder einer Gruppe unter dem Einfluss eigener und fremder Kulturen ein. Im Allgemeinen werden Teile von fremden Kulturen dann übernommen, wenn sie sich in die eigene Kultur einfügen lassen. Dies führt zu Abwandlungen bzw. gehen diese damit einher. Kulturwandel ist eine Entwicklungserscheinung neben Neuschöpfung.
    Kulturelle Identifizierung erfolgt bewusst und unbewusst. Interkulturelle Verständigung existiert als Phänomen zwischen den Kulturen. Gleichzeitig ist interkulturelle Verständigung eine zwischenmenschliche Verständigung, da Individuum und Gesellschaft als Kulturträger auftreten. Verständigungsbereitschaft und entsprechende Handlungskompetenzen fördern Identität und Verständigung, wobei im Projektverständnis ethnozentristische Denkweisen abzulehnen sind. Kulturelle Identität und interkulturelle Verständigung beruhen auf Unterschieden und Gemeinsamkeiten, wobei im Finden von Gemeinsamkeiten und dem Zusammentreffen mit dem vermeintlich Fremden, die Zugehörigkeit zu einem Volk/einer Gruppe erfahrbar wird.
    Der Themenbereich „Kulturelle Identität und interkulturelle Verständigung“ orientiert sich an der bzw. richtet sich auf die Vision eines geeinten Europa und einer damit verbundenen Identitätserweiterung. Der Akzent liegt somit auf einem starken Europa mit selbstbewussten Nationen, wobei die kulturellen Identitäten wesentlich auf der Muttersprache beruhen.

    Interkulturelle Verständigung sieht in ihrer Muttersprache für die psychosoziale und kognitive Entwicklung, betont und fordert jedoch gleichzeitig Zwei- oder Mehrsprachigkeit.
    2008 ist gemäß einer Entscheidung des Europäischen Parlaments das Jahr des „Interkulturellen Dialogs“, also des Dialogs zwischen den Kulturen, um die Bürger in Europa für dieses Thema zu sensibilisieren und ihnen immer mehr zu ermöglichen:

    - die ständig wachsende offenere und komplexere Umgebung zu meistern


    - sich in einem offeneren aber auch komplexeren Umfeld zurecht zu finden
    - mit auftretenden Schwierigkeiten und Spannungen umzugehen und
    - um die Chancen zu nutzen, die eine von Diversität geprägte dynamische Gesellschaft sowohl innerhalb wie auch außerhalb des eigenen Landes und Europas bietet.
    Nicht nur die Begründung der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2006 für 2008, sondern weitgehende Erfahrungen und Erkenntnisse zeigen, dass zwischen dem interkulturellen Dialog und dem wichtigsten Ziel des europäischen Einigungsprozesses – nämlich: die Völker Europas zusammen zu führen ein enger Zusammenhang besteht.
    Angesichts zunehmend multikulturell geprägter (europäischer) Gesellschaften gewinnen die Entwicklung interkultureller Kompetenzen und der darauf beruhende interkulturelle Dialog immer mehr an Bedeutung. Was liegt demnach für ein Blended-Learning-Projekt zu Ethik näher, als unter Einbindung von Multimedia einen - wenngleich zugegebenermaßen kleinen - Beitrag dazu zu leisten, aktive unvoreingenommene und weltoffene Unionsbürgerschaft zu entwickeln, die kulturelle Vielfalt respektiert und auf gemeinsamen Werten gründet.

    Dabei befindet sich die Entfaltung der Kulturen der einzelnen Länder unter Wahrung ihrer nationalen und regionalen Vielfalt in dialektischer Einheit bei gleichzeitiger Hervorhebung des gemeinsamen kulturellen Erbes.

    Als Herzstück der europäischen Integration bietet der interkulturelle Dialog ein Instrument für den Umgang mit der komplexen Realität unserer Gesellschaften und deren Dynamisierung.
    Objektiv bedeutet „Dialog der Kulturen“ nicht den Austausch zwischen Mächtigen und Machtlosen und sollte auch nicht kulturellen Hochmut einer Seite oder Mischung von Bewunderung und trotziger Feindseligkeit auf der anderen Seite bedeuten.
    Wenn der interkulturelle Dialog ein Instrument für den Umgang mit der komplexen Realität unserer Gesellschaften und deren Dynamisierung darstellt, dann sollte - besser gesagt: muss - jeder Bürger auch in der Lage und befähigt sein, sich aktiv an ihm zu beteiligen. Das wiederum setzt neben entsprechenden Einstellungen und Haltungen lebenslanges Lernen voraus.
    Ein u.a. zum Themenbereich „Kulturelle Identität und interkulturelle Verständigung“ konzipiertes Weiterbildungsprogramm (es handelt sich wie bereits a.a.O. beispielhaft aufgeführt um eine Programmreihe) trägt den Titel „Miteinander leben, einander verstehen, einander zuhören – die fünf Weltreligionen“. Hier wird zu jeder Weltreligion ein Blended-Learning-Programm vorgelegt. Das bedeutet, es ist je ein in sich geschlossenes und gleichzeitig offenes Weiterbildungsprogramm für die fünf Weltreligionen: Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus und Judentum sowie ergänzend/zusammenfassend zu einem vergleichenden Kurs erarbeitet worden.

    Anliegen dieser Veranstaltungsreihe sind zum einen Wissensvermittlung über die Weltreligionen und gleichermaßen Einstellungsbildung wie Achtung und Anerkennung der Existenz und friedfertigen Koexistenz unterschiedlicher Religionen. Es geht um Aneignung von Wissen, mittelbaren Erfahrungserwerb und Verständnis - didaktisch-methodisch gegliedert angeboten in/mit Präsenz- und E-Learningphasen.

    „Eröffnet“ wird die Veranstaltungsreihe mit dem Kurs zum Christentum, das mit über 2,1 Milliarden Anhängern derzeit die „größte“ Religion (vor dem Islam) bildet. In diesem Kurs geht es wesentlich auch um die Beschäftigung mit dem christlichen Wertekanon und damit um die 10 Gebote als Zusammenstellung von Grundregeln menschlichen Verhaltens, die im Judentum und Christentum zentrale Gebote und verbindliche Handlungsanleitungen des Gottes Israels für das Verhalten ihm gegenüber und für das Zusammenleben der Menschen gelten.

    Aus multimedialer Sicht empfiehlt sich dabei der Einsatz der DVD „Unsere 10 Gebote“ aber auch von solchen Multimediaprodukten wie DVD-educativ „Luther“, DVD-Plus „Das 1. Evangelium Matthäus“, DVD-Plus „Jesus junge Garde“, das Angebot aus der Datenbank WERTEmedia: DVD Jesus von Nazareth, DVD Reformation, DVD Jakobswege, Wege der Jakobspilger im Rheinland - Eine interaktive Reise, DVD Wer glaubt, der flieht nicht... Dietrich Bonhoeffer, 1906-1945, DVD Der Priesterblock, DVD Jesus´ junge Garde, VHS New Age und Christentum, CD-ROM abenteuer kirche (= Grundfragen des christlichen Glaubens).



    Im Anschluss wird das Vorgehen bzw. das Blended-Learning-Angebot zu den einzelnen Kursprogrammen am Beispiel von „Miteinander leben, einander verstehen, einander zuhören – Das Christentum“ in der Berliner BEP-Dokumentation (vgl. http://www.gpi-online.de/bep/User/Details.php?gesID=1687&StartAt=0&usr=&ProjectID=2&gStichwort=Christentum&Wiedenn=alle) im Ausdruck vorgestellt.


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