• ATMO
  • O Ton 15 - Dr. Manuela Friedrich
  • Lautmaler in Windeln Wie Kinder sprechen lernen




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    ATMO: Geräusch
    Sprecher:

    Tim hört nicht nur den Messtönen zu, sein Gehirn beschäftigt sich gleichzeitig mit vielen anderen Dinge, steuert Bewegungen, reguliert die Atmung, träumt vielleicht. Das alles spiegelt sich in den wild zuckenden Linien auf dem Bildschirm wieder, der Anteil der Sprachverarbeitung lässt sich nicht erkennen. Erst wenn viele hundert Einzelmessungen zu immer dem selben Sprachreiz gemeinsam analysiert werden, tritt ein spezifisches Signal aus dem Hintergrundsrauschen hervor.


    ATMO: Geräusch
    Sprecher:

    Ereignis Korrelierte Potentiale nennt sich diese Methode. Mit ihr lassen sich auch sehr schnelle Vorgänge im Gehirn beobachten. Und auf Geschwindigkeit kommt es an. Um natürliche Sprache zu verstehen, müssen Klangänderungen im Verlauf von wenigen Tausendstel Sekunden analysiert werden. In ersten Ansätzen gelingt das Babys schon direkt nach der Geburt. Mit zwei Monaten erkennen sie sicher die Länge einer Silbe. Als Halbjährige verfolgen sie die Sprachmelodie und können Laute wie „da“ und „ga“ oder „ba“ und „pa“ auseinanderhalten. Wenn die Kleinkinder mit dem Lautraum ihrer Sprache vertraut sind, gelingt es ihnen auch, das Gehörte mit Bedeutungen zu verbinden. Das zeigt sich, wenn Dr. Manuela Friedrich vom Max Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig den Kindern Bilder zeigt, gleichzeitig Worte vorspricht und parallel die Reaktion des Gehirns beobachtet.


    O Ton 15 - Dr. Manuela Friedrich:

    Wir haben gefunden, das Kinder, die das Bild von einem Ball sehen, auch das entsprechende Wort nämlich Ball erwarten und zwar schon im Alter von einem Jahr genau etwa um den ersten Geburtstag herum. Das finden wir auch bei Kindern, die überhaupt noch nicht sprechen und wir lassen die Eltern auch einen Fragebogen ausfüllen, auf dem sie dann einschätzen, in wie weit die Kinder schon die entsprechenden Worte können und kennen und wir sehen, dass die Eltern die Kinder da regelrecht unterschätzen, also das die Kinder wirklich scheinbar schon mehr an lexikalischem Wissen verfügbar haben, als die Eltern ihnen zutrauen.


    Sprecher:

    Wie viel die Kinder wissen, zeigt sich, wenn im Experiment Bild und Wort nicht zusammen passen. Dann gibt es nämlich eine typische Verzögerung in der Reaktion des Gehirns. Passt das Bild dagegen, wird die sprachliche Information flott weiterverarbeitet. Das Wort ist Teil des schnell wachsenden geistigen Lexikons. Mit einer gewissen Verzögerung beginnen die Kinder die neu erfassten Worte dann nicht mehr nur zu verstehen, sondern auch selbst zu nutzen. Sie sprechen zunächst Hauptwörter aus, die konkrete Dinge in der Welt bezeichnen.



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