• 10 Projektiv­technik
  • Version für das Lesen an der Braillezeile mit Grafiken Brailleschrift als Eurobraille




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    9.4 Mehr­fach­brüche


    Bei einer Verschachtelung von Brüchen muss analog den mathe­­matischen Klammer­regeln jeder Bruch einzeln mit einem Bruch­anfangzeichen eingeleitet und mit einem Bruchende­zeichen ab­geschlossen werden.
    Enden alle eingeleiteten Brüche an derselben Stelle, kann die Reihe der Bruch­ende­zeichen durch das Zeichen für den Ab­schluss sämtlicher Brüche  ‌%%<  ‌ersetzt werden. (Anm.: Das zweite Vollzeichen ist Teil des Symbols.)
    Brüche aus positiven ganzen Zahlen dürfen auch innerhalb von anderen Brüchen in der üblichen Schreibweise geschrie­ben werden (siehe "9.1 Zahlenbrüche und gemischte Zahlen"). Auch Brüche in der einfachen Bruchschreibweise sind möglich, jedoch nur mit großer Vorsicht einzusetzen.

     

    Beispiel 9.4 B01



    ;;a8x< 8 ;b8x|:<<

    \[\frac{a /x}{b /x^{3}}\]

    oder


    \[\frac{\frac{a}{x}} {\frac{b}{x^{3}}}\]

     

    Beispiel 9.4 B02



    ;#c/ -#a: 8 #a; +#a: -#a/<

    \[\frac{\frac{3}{4} -\frac{1}{3}} {\frac{1}{2} +\frac{1}{3} -\frac{1}{4}}\]

     

    Beispiel 9.4 B03



    ;u -;#a8u< 8 u -;u 8 u +;#a8u%<

    \[\frac{u -\frac{1}{u}}{u -\frac{u}{u +\frac{1}{u}}}\]


    10 Projektiv­technik


    %3 Wurzel

    %| oberer Index (hinten) oder Exponent

    %1 unterer Index (hinten)

    %|  oder  %#| vorderer oberer Index

    %1  oder  %#1 vorderer unterer Index

    %$ Ankündigungszeichen für zusam­men­fassende obere Markierungen

    %_ Ankündigungszeichen für zusam­menfassende untere Markierungen

    %5 Schlusszeichen für einfache Pro­jektive

    %$ Projektivverstärkungszeichen

    %! zweites Projektivverstärkungs­zeichen

    %$5  bzw.  %!5 Schlusszeichen für verstärkte Pro­jek­tive

    %%5 Schlusszeichen für sämtliche Pro­jek­tive (Das zweite Vollzeichen ist Teil des Zeichens.)

     

    In der Schwarzschrift wird die Bedeutung eines Symbols durch Hoch- bzw. Tiefstellung geändert. Ein Beispiel hierfür sind Indizes und Exponenten. Manche Symbole können in die Länge gezogen werden, um zu zeigen, wie weit ihre Wirkung reicht. Dies ist beim Wurzelzeichen und verschiedenen Markierungen der Fall.


    In der Brailleschrift ist eine physische Hoch- bzw. Tiefstellung eines Symbols nicht möglich. Ebenso kann kein Symbol über andere hinweggezogen werden. Daher greift die Brailleschrift auf eine eigene Technik zurück, um dieselbe Bedeutung ein­dimen­sional wiederzugeben: die Projektivtechnik.
    Ein Projektiv wird durch Braillezeichen eingeleitet, welche die Hoch- oder Tief­stel­lung anzeigen bzw. das mathematische Sym­bol darstellen. Darauf folgt der eigent­liche Ausdruck. Die Wirkung des Projektivs gilt bis zum entsprechenden Abkün­di­gungszei­chen oder bis sie durch ein anderes Zeichen oder eine andere An­kün­di­gung aufgehoben wird.
    Es wird brailleschrifttechnisch zwischen einfachen und ver­stärk­ten Projektiven unterschieden. Verstärkte Projektive können be­stimmte Elemente enthalten, die bei einfachen Projektiven nicht zulässig sind.


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