• Andacht zum Playmobil-Luther
  • Anspiel in einem alternativen Gottesdienst zum Reformationstag




    Download 0.72 Mb.
    bet15/47
    Sana10.04.2017
    Hajmi0.72 Mb.
    #4079
    1   ...   11   12   13   14   15   16   17   18   ...   47
    Anspiel in einem alternativen Gottesdienst zum Reformationstag

    Hanno Gerke

    Erzähler/in:

    Das Presbyterium war besorgt. Was war nur aus dem Reformationstag geworden? Alle redeten nur noch von Halloween! Immer weniger Menschen gingen in die Gottesdienste. Die Älteren sagten, sie trauten sich nicht auf die Straße, weil da furchterregende Jugendliche unterwegs seien, die unbescholtene Bürger erschreckten.

    Was war da nur geschehen?

    Die Menschen schienen von allen guten Geistern verlassen!

    Da konnte nur einer helfen! Er höchstpersönlich musste noch einmal kommen, wenn sie auch an die 500 Jahre zurücklag, die Sache mit den Thesen. (tritt ab)

    Musik aus dem Off: Ein feste Burg ist unser Gott.

    Luther: (kommt mit Rucksack, Hammer und langer Schriftrolle mit 95 Thesen durch den Mittelgang):

    Puh, früher ist mir das Reisen leichter gefallen. Ist aber auch schon lange her, dass ich das letzte Mal persönlich kommen musste.

    Bisher reichten immer meine Schriften. Sind immerhin auch 80 dicke Bände, da haben sie immer das Richtige gefunden.

    Aber wenn ich persönlich kommen muss, dann muss es wirklich schlimm sein.



    (bleibt steht, kratzt sich am Kopf, nachdenklich)

    Ob die wieder Ablassbriefe verkaufen?

    So, wo könnten sie denn diesmal hin, meine 95 Thesen? (sieht sich forschend um, hält die Thesen und den Hammer dabei hoch).

    Musik aus dem Off: Ghostbusters

    Jugendliche/r: (in Halloween-Kostüm mit Süßigkeiten-Sack, geht vom Alter aus durch den Mittelgang, begegnet Luther, hält ihm den Sack entgegen):

    Süßes, sonst gibt’s Saures!



    Luther:

    Weiche von mir, Satan! Warte nur, gleich bekommst du mein Tintenfass zu spüren! (kramt in seinem Rucksack)



    Jugendliche/r:

    Hey, Mann, bleib mal geschmeidig. Also, gibt’s jetzt was Süßes? Ich muss meinen Sack heute noch voll kriegen!



    Luther:

    Ich habe nichts Süßes. Aber ich habe einen Auftrag! Kannst du mir sagen, wo ich eine geeignete Stelle für meine Thesen finde? Ich möchte sie dort anschlagen, wo sie alle sehen können!



    Jugendliche/r:

    Hey, Mann, das ist ja noch krasser als Eier an die Wand werfen. Das ist ja voll Sachbeschädigung!

    Außerdem, wie bist du denn drauf? Weißt du nicht, was heute für ein Tag ist? Da hat keiner Bock auf irgendwelche Thesen …

    Luther:

    Selbstverständlich weiß ich, was heute für ein Tag ist. Es ist der Vorabend von Allerheiligen. Der 31. Oktober.



    Jugendliche/r:

    Genau, der 31. Oktober. Heute ist Halloween.



    Luther:

    Wer steht vor Wien?



    Jugendliche/r:

    Hal – lo – ween!



    Luther:

    Ich merke schon, ich werde in meine Bibelübersetzung ein paar neue Wörter einarbeiten müssen. Ich habe den Leuten schon zu lange nicht mehr aufs Maul geschaut …



    Jugendliche/r:

    Hey, Mann, warum denn gleich aufs Maul hauen? Da bekommt man ja echt Angst!



    Luther:

    Du brauchst keine Angst zu haben. Als ich in deinem Alter war, da hatte ich auch viel Angst, aber heute nicht mehr.



    Jugendliche/r:

    Echt? Wovor hattest du denn Angst?



    Luther:

    Ich hatte Angst vor meinen strengen Eltern. Sie haben mich oft geschlagen, für die kleinsten Kleinigkeiten.



    Jugendliche/r:

    Meine sind eigentlich ganz o. k. Machen nur manchmal ein bisschen Stress. Dann gibt’s Internetverbot. Einmal habe ich sogar Stubenarrest bekommen.



    Luther:

    Angst vor Sturm und Gewitter. Einmal schlug in meiner Nähe ein Blitz ein. Ich habe trotzdem überlebt und bin ins Kloster gegangen.



    Jugendliche/r:

    Ach, mein Physiklehrer sagt, wenn man im Auto sitzt, ist das wie ein Faraday’scher Käfig. Da kann einem der Blitz nichts anhaben.



    Luther:

    Angst vor Gott. »Wie kriege ich einen gnädigen Gott?« Diese Frage hat mich gequält. Ich wäre fast irregeworden daran, dass Gott mich gar nicht lieben kann, so böse wie ich bin.



    Jugendliche/r:

    Das ist ja krass! Ich weiß zwar nicht so viel über Gott. Reli-Unterricht fällt ziemlich oft aus. Aber unser Pastor hat im Konfiunterricht immer gesagt, dass Gott ganz o. k. sein soll.

    Aber seit der Konfirmation war ich nicht mehr in der Kirche.

    Hast du denn immer noch so krass Angst vor Gott? Vielleicht solltest du mal zum Therapeuten gehen oder in eine Selbsthilfegruppe.



    Luther:

    Eines Tages habe ich begriffen: Gott ist anders!

    Im Römerbrief habe ich’s entdeckt. Beim Apostel Paulus im Brief an die Römer. Warte …

    (holt eine Bibel aus dem Rucksack, schlägt auf und liest)

    »So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.« Kapitel 3, Vers 28.



    Jugendliche/r:

    Hey, du bist echt speziell. Ich geh dann mal weiter. Sonst sind keine Süßigkeiten mehr da. (dann halblaut zu sich selbst)

    Irgendwie erinnert der mich an einen, von dem der Pastor im Konfiunterricht erzählt hat. Der hatte irgendwas mit Reformhäusern zu tun.

    (Luther bleibt im Mittelgang stehen.)

    Erzähler/in:

    Dr. Martin Luther war ratlos. Es hatte sich viel verändert seit diesem 31. Oktober 1517. Die Kirche muss immer reformiert, verändert werden. Das hatte er selbst mal gesagt.

    Es schien so, als hätte man das sehr ernst genommen. Die Angst vor Gott schien jedenfalls ganz verschwunden.

    Aber Gott selbst schien auch irgendwie verschwunden.

    Konnte er hier überhaupt noch etwas ausrichten, oder sollte er unverrichteter Dinge wieder abreisen? Aber dann fasst er einen Entschluss …

    Luther:

    Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.



    Andacht zum Playmobil-Luther


    Katalog: anzeige

    Download 0.72 Mb.
    1   ...   11   12   13   14   15   16   17   18   ...   47




    Download 0.72 Mb.

    Bosh sahifa
    Aloqalar

        Bosh sahifa



    Anspiel in einem alternativen Gottesdienst zum Reformationstag

    Download 0.72 Mb.