Arbeitshilfen für die Gestaltung von Gottesdiensten zu Kasualien, Feierragen und besonderen Anlässen




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Sana10.04.2017
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4. Szene: Martin Luther kommt

Jakob fegt, Heinrich repariert einen Stuhl, Anna näht, Magdalena zupft an ihrem Kräuterbeet.

Nachbar Thomas und Nachbarin Annegret kommen gelaufen.

Thomas:

Schnell, Heinrich!



Annegret:

Schnell, Anna!



Thomas:

Kommt! In der Stadt, da ist was los! Irrsinnig viele Leute sind auf dem Markt.



Heinrich:

Guten Morgen, liebe Nachbarn! Aber es ist nicht Johann Tetzel, oder?



Thomas:

Nein, ich würde im Leben nicht zu diesem raffgierigen Unteroberpolizisten von Erzbischof Albrecht gehen? Du etwa?



Heinrich:

Och …


Annegret:

Hast du nicht gehört, wohin das Geld geht, das er für die Vergebungsbriefe nimmt?



Anna:

(streng) Es wird für die Heilige Kirche sein!

Thomas:

Meine liebe Anna, es stimmt, zur einen Hälfte geht das Geld nach Rom. Davon soll die größte und schönste Kirche auf der Welt gebaut werden, die Peterskirche. Und wir, die ärmsten Schafe der Kirche, wir bezahlen sie.



Annegret:

Aber da ist ja noch die andere Hälfte. Die teilen sich Johann Tetzel und Erzbischof Albrecht. Der Erzbischof hat nämlich Schulden. Es hat ihm ja nicht gereicht, Erzbischof von Magdeburg zu sein. Er wollte auch noch Erzbischof von Mainz werden. Tja, und weil das eigentlich nicht erlaubt ist, zwei Mal Erzbischof zu werden, kostet das was. Da hat sich Albrecht Geld geliehen bei dem Bankhaus Fugger. Und die wollen natürlich ihr Geld zurückhaben! (belustigt) Man erzählt sich, dass neben Johann Tetzel immer einer von dem Bankhaus steht – mit einer Truhe.



Magdalena

(aufgeregt) Den hab ich gesehen!

Anna:

Das ist doch alles gelogen! Niemals würde der Erzbischof so etwas machen! Und der Papst würde es auch nicht zulassen!



Annegret:

Ach, Anna, was glaubst du denn? Der Papst ist auch nur ein Mensch.



Jakob:

Das habe ich auch schon mal gesagt!



Thomas:

Du bist ein kluger Junge, Jakob! Kommt Ihr jetzt mit?



Heinrich, Magdalena, Jakob schicken sich an, mitzukommen. Anna zögert, kommt dann doch mit. Sie gehen zur Sakristeitür hinaus und kommen zum Haupteingang wieder herein. Vorne ist das Volk. Von der Empore regnet es Flugblätter, die vom Volk verteilt werden.

Magdalena:

Was ist das? Wo kommen die ganzen Flugblätter her?



Thomas:

Man kann doch jetzt drucken! Gutenberg hat die Druckmaschine erfunden.



Annegret:

Jetzt müssen wir nur noch alle lesen lernen!



Jakob:

Aber ich kann das auch so lesen!



Magdalena:

Ja, da ist ja ein Bild drauf! Ich verstehe das auch!



Anna:

Es ist eine Unverschämtheit! Seht ihr nicht, da rechts, das soll ja wohl der Papst sein. Er gibt Vergebungsbriefe aus, Ablassbriefe, und zählt Geld, und das mitten in einer Kirche. Das würde Papst Leo nie tun!



Thomas:

Doch, das tut er sogar. Und hast du das Bild links angeschaut?



Jakob:

Der mit dem langen Hemd und den langen Haaren, der sieht aus wie Jesus.



Magdalena:

Und der schmeißt die Händler aus dem Tempel.



Stimme aus Publikum und Sprecher/innen:

»Und das hat Jesus dazu gesagt: Mein Haus soll ein Bethaus sein und keine Räuberhöhle!«



Anna:

Der Papst und seine Bischöfe werden mit Räubern gleichgesetzt! Das ist ungeheuerlich!



Magdalena:

Mutter, wissen Sie eigentlich, dass der Vater unser ganzes Erspartes bei sich trägt?




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