Jahr
|
Bioabfall
gesamt
(t)
|
Biotonne
(%)
|
Struktur-
material
(%)
|
Kompost
gesamt
(t)
|
Kompost
MA 49
(%)
|
Kompost
Mistplatz
(%)
|
Kompost
ABA
(%)
|
Kompost
sonst.
(%)
|
1988
|
3.159
|
23
|
77
|
|
|
|
|
|
1989
|
10.012
|
17
|
83
|
|
|
|
|
|
1990
|
15.420
|
28
|
72
|
|
|
|
|
|
1991
|
24.822
|
42
|
58
|
2.227
|
43
|
43
|
5
|
9
|
1992
|
47.950
|
73
|
27
|
6.650
|
77
|
10
|
3
|
10
|
1993
|
62.560
|
80
|
20
|
15.176
|
57
|
13
|
5
|
25
|
1994
|
80.992
|
81
|
19
|
27.221
|
64
|
24
|
11
|
1
|
1995
|
87.880
|
82
|
18
|
24.517
|
55
|
25
|
7
|
13
|
1996
|
86.423
|
83
|
17
|
30.694
|
63
|
21
|
5
|
11
|
1997
|
87.391
|
85
|
15
|
33.873
|
71
|
21
|
6
|
2
|
1998
|
82.624
|
85
|
15
|
25.853
|
56
|
29
|
11
|
4
|
1999
|
93.959
|
83
|
17
|
31.084
|
58
|
24
|
9
|
9
|
2000
|
86.773
|
81
|
19
|
24.832
|
37
|
43
|
12
|
8
|
2001
|
85.491
|
81
|
19
|
31.390
|
62
|
26
|
8
|
4
|
2002
|
90.423
|
80
|
29
|
32.875
|
66
|
25
|
6
|
3
|
* - abgesiebter Fertigkompost (10 mm)
3.3 Qualitätskontrolle
Das für die biogenen Abfälle gewählte Sammelsystem, die Aufbereitungsmethode, sowie die Kompostierungsmethode selbst dienen in erster Linie der Qualitätssicherung von Kompost. Parallel dazu erfolgt auch eine gezielte Qualitätskontrolle.
3.3.1 Untersuchung des Sammelguts
Vom gesammelten und bereits aufbereiteten biogenen Material werden regelmäßig Stichproben entnommen und im eigenen Labor vor allem auf Schwermetalle untersucht. Zur Zeit wird der Einbau einer automatischen Probeentnahmeeinrichtung überlegt. Damit könnten im Falle der Feststellung hoher Schwermetallkonzentrationen die, zwischen den letzten zwei Probenahmen liegenden Rohmaterialchargen vom Kompostierungsprozess ausgeschlossen werden.
3.3.2 Untersuchung des Rotteguts
Alle Kompostmieten im Kompostwerk Lobau werden regelmäßigen Kontrollen unterzogen. Es werden Wassergehalt, Glühverlust, Nitrat, Nitrit, Gesamtstickstoff, pH-Wert sowie Schwermetalle gemessen. Werden bei den Schwermetallen erhöhte Werte festgestellt, wird auf Anordnung der Laborleitung das betroffene Kompostmaterial zunächst getrennt behandelt. Sollten sich die Schwermetallkonzentrationen weiter erhöhen, kann es dazu
führen, dass diese Kompostmiete völlig aus dem „Verkehr“ gezogen und z.B. für die Deponiebegrünung oder Filterbau verwendet wird.
3.3.3 Untersuchung des Reifekompostes
Kompostmieten, die aufgrund der im eigenen Labor durchgeführten Kontrollen eine ausreichende Reife aufweisen und die SM-Gehalte im erwünschten Bereich erwarten lassen, werden durch ein Fremdlabor gemäß den geltenden Bestimmungen überprüft. Es finden mind. 15 solche Untersuchungen im Jahr statt.
In einem eigenen EDV-Programm werden alle Angaben über den Verlauf des Rotteprozesses - wie z.B. das Datum des Aufsetzens, Zahl und Datum der Umsetzungen, Ergebnisse der Begleituntersuchungen, besondere Vorkommnisse usw. - gespeichert, sie sind jederzeit abrufbar.
3.3.4 Auswertung der externen Qualitätskontrollen
Seit 1992 wurden bisher rd. 180 externe Proben gezogen. Die Größe der untersuchten Chargen beträgt im Durchschnitt 1.700 t.
Die Untersuchungen erfolgten bis Ende 2001 gemäß den geltenden ÖNORMEN, sowie gemäß der EU-Vorordnung 2092/91 über den ökologischen Landbau. Seit 01.01.2002 werden die Kompostuntersuchungen gemäß der am 1.09.2001 in Kraft getretenen Bundes-Kompostverordnung durchgeführt. Alle bisher gemessenen Schwermetallwerte wurden auf die in der Kompostverordnung vorgesehenen Bestimmungen umgerechnet (Tabelle 2).
Tabelle 2 - Anteile in % und Mengen in (t) jener Kompostchargen, die in den einzelnen Jahren die Schwermetallgrenzwerte der Klasse A+ und A der Kompost verordnung eingehalten haben. Die werte bis 2000 wurden nachträglich umgerechnet.
Jahr
|
Anzahl
der Proben
|
Kl. A+
(%)
|
Kl. A und A+
(%)
|
Kompost
gesamt (t)
|
Kompost
Kl. A+ (t)
|
Kompost
Kl. A und A+ (t)
|
1992
|
6
|
0
|
100
|
6.650
|
0
|
6.650
|
1993
|
11
|
18
|
91
|
15.176
|
2.731
|
13.810
|
1994
|
11
|
18
|
100
|
27.221
|
4.899
|
27.221
|
1995
|
11
|
45
|
100
|
24.517
|
11.032
|
24.517
|
1996
|
17
|
24
|
100
|
30.694
|
7.366
|
30.694
|
1997
|
15
|
60
|
100
|
33.873
|
20.323
|
33.873
|
1998
|
17
|
47
|
100
|
25.853
|
12.150
|
25.853
|
1999
|
23
|
9
|
100
|
31.084
|
2.798
|
31.084
|
2000
|
21
|
24
|
100
|
24.823
|
5.957
|
24.823
|
2001
|
21
|
5
|
100
|
31.390
|
1.700
|
31.390
|
2002
|
21
|
5
|
100
|
32.875
|
1.700
|
32.390
|
Summe
Anteil
|
174
|
|
|
284.156
|
68.956,
21%
|
282.790
99%
|
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Versorgung der Wiener Landwirtschaft mit Kompost sicher gestellt ist. Das betrifft auch die Wiener Biolandwirtschaft. Das Stadtgut Lobau benötigt jährlich rd. 1.500 t Kompost. Diese Menge wurde mit Ausnahme des Jahres 1992 immer mit zum Teil großer Reserve erreicht. In Hinblick auf die geplante Erweiterung der Wiener Biolandwirtschaft (insgesamt rd. 600 ha durch die Umstellung der Gutsdomäne Eßling) müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um die dazu benötigte Kompostmenge der Qualitätsklasse A+ (rd. 8.000 t/a im langjährigen Durchschnitt) zu erreichen.
Gemäß der Österreichischen Kompostverordnung kann der Wiener Kompost in den Bereichen Landwirtschaft (darunter auch Hobbygartenbau), Landschaftsbau und Rekultivierung, sowie Biofilterbau eingesetzt werden.
Für den Einsatz als sog. „Sackware“ müsste das Material pasteurisiert werden, was jedoch in keinem Verhältnis zum Preis steht und daher nicht gemacht wird.
4. Wiener Bioabfallwirtschaft - das neue Konzept
4.1 Mengenpotenzial, Qualitätsmerkmale, Sammelversuche
Studien und Untersuchungen, die im Auftrag der MA 48 durch das Büro Hauer Umweltwirtschaft und durch die Universität für Bodenkultur durchgeführt wurden zeigen deutlich, dass im Restmüll noch erhebliche Potentiale an organischen Abfällen vorhanden sind. Diese Abfallmengen werden mit Hilfe des jetzigen Biotonnen-Sammelsystems nicht erfasst. Der Grund dafür liegt vor allem in der schlechten Qualität des mit dem System Biotonne sammelbaren Materials. Das hat zur Folge, dass die Aufstellungsdichte von Biotonnen in den dicht bebauten Gebieten bei Weitem nicht so hoch ist als jene in den Randbezirken. Abgesehen davon gelten zur Zeit für alle Sammelgebiete dieselben Richtlinien, welche vor allem die hohe Qualität der biogenen Abfälle und nicht die hohen Sammelmengen „um jeden Preis“ voraussetzten. So sind daher auch die Ergebnisse des ersten Biotonne-Exaktversuches aus dem Jahre 1996 zu sehen (Abb.1 – Hauer). Die in den Bezirken 8. und 16. erreichten Sammelquoten waren aus diesen Gründen nicht zufrieden stellend. Bei diesem Versuch wurden probeweise die Biotonnen in allen Liegenschaften aufgestellt (sonst befinden sich diese Behälter fast innerstädtisch ausschließlich auf den sog. Sammelinseln, also auf öffentlichem Grund). Die erreichten spezifischen Sammelmengen von durchschnittlich 16 kg/E.a (16. Bezirk), bzw. 23 kg/E.a (8. Bezirk) lagen zum Teil nur unwesentlich über dem Niveau der sonstigen Sammlung über die Sammelinseln (rd. 12 kg/E.a).
Dazu muss allerdings bemerkt werden, dass der damalige Sammelversuch noch unter der Prämisse der Kompostierung abgelaufen ist. Das bedeutet, dass nur pflanzliche Abfälle für die getrennte Sammlung frei gegeben worden waren, was die mengenmäßigen Sammelergebnisse negativ beeinflusste. Ebenfalls verboten war die Verwendung von Sammelhilfen (Kunststoffsäcke, Papiersäcke), was mit Sicherheit nicht zur Erleichterung der Sammlung beitrug.
Erst jetzt, nach dem Beschluss über die Errichtung einer Biogasanlage in Wien ergibt sich die Möglichkeit der Freigabe sowohl einer breiten Palette von biogenen Abfällen (alles
MA48, Dipl.-Ing. Wojciech Rogaski Seite von 19
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