• Europa-Bildung
  • Bildungsmedien im Kontext eines Europäisierungsprogramms




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    Bildungsmedien im Kontext eines Europäisierungsprogramms
    Im Grunde ist der Begriff der Europäisierung ein normatives Konzept der Transition einer Gesellschaft von einem politisch, gesellschaftlich und kulturell fragmentierten zu einem integrierten Gesellschaftsmodell. Dabei geht es um die Aneignung Europas, allerdings nicht nur als Übernahme von Normen, Werten und mentalen Mustern des gesellschaftlichen bzw. kulturellen Alltags, sondern auch als Übernahme von gesellschaftlichen (politischen, administrativen etc.) Mechanismen des gesellschaftlichen Managements. Vor allem die Brüsseler Administration verwendet eben diesen Begriff nicht nur programmatisch, sondern auch und sehr pragmatisch. Genau dieser Doppeldeutigkeit wegen ist der Begriff problematisch. Denn er tangiert das Identitätskonzept nationaler Komplexe und suggeriert, dass deren bislang bestimmenden lokalen oder regionalen Frames für die Bestimmung von Identität im Kontext Europas nicht ausreichen. Noch stärker wirkt der Druck auf Mitgliedsstaaten im Südosten Europas, weil sie sich mit der kritischen Konnotation des Begriffes konfrontiert sehen: Europäisierung als Aufforderung die Standards Europas in Fragen des gesellschaftlichen Managements (Recht, Bildung, Wirtschaft etc.). Im Grunde sind es zwei Kompetenzfiguren, die im Kontext der Analyse der Qualität von Bildungsmedien für die Euro-kulturelle Bildung relevant sind: Europa-Kompetenz und Medienkompetenz.
    Europa-Bildung:

    Im Blick auf ein breit etabliertes kulturelles Europa-Bewusstsein wäre, wie oben schon analysiert, ein ausgreifendes, integratives und dialektisches Bildungskonzept zu fordern; eines, das einen Habitus beschreibt, eine in Einstellungen begründete und gesuchte Haltung, die sich durch die (soziale) Praxis selbst regeneriert und erweitert. In dieser Perspektive versteht sich Bildung als ein individuelles wie ein kollektives Kompetenzprogramm (Bauer 2012??) mit dem der Einzelne wie auch die Gesellschaft sein bzw. ihr Verhältnis zu seiner bzw. ihrer natürlichen, sozialen, politischen, kulturellen und symbolischen (z.B. Medien) Umwelt deutet: ethisch, ästhetisch und pragmatisch. Entscheidend ist dabei vermutlich die Balance zwischen passiver und aktiver Anpassung, zwischen Assimilation als Angleichung an die soziale, kulturelle, politische, symbolische Umwelt und Akkommodation als den gestaltenden Eingriff (Partizipation) in die Zusammenhänge der sozialen, kulturellen, politischen und symbolischen der Umwelt (vgl. Piaget 1974. Daraus kann man folgern, dass Euro-kulturelle Bildung definiert werden kann als individuelles, aber auch als gesellschaftliches und durch Bildungsinstitutionen gefördertes und gestütztes Kompetenzprogramm (Entwicklung von Fähigkeit, Fertigkeit, Bereitschaft und Verantwortung – vgl. Bauer 2008) mit dem man das individuelle wie das kollektive Verhältnis zu Europas weit (weil in Gegensätzen) gespannten Sphären der Selbstdeutungen in Geschichte und Gegenwart, in ländlichen, urbanen, ethnischen und sozialen Landschaften, in Traditionen und Gegenwartskreationen, in Lebensstilen und Lebenskulturen, in Kunst und Wissenschaft, in religiösen und säkularen Inspirationen beschreibt. Das kann nur als open-minded habit gelingen (Rokeach 1969), was zugleich jede Form von Dogmatisierung, Totalisierung, Autoritarismus, monopolierte und manipulierte Herrschaft und jeden Anspruch von Dominanz als individuelle oder kollektive Verirrung ausschließt.



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