In der virologischen Labordiagnostik wird die KBR in folgender Weise durchgeführt




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Sana02.06.2021
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In der virologischen Labordiagnostik wird die KBR in folgender Weise durchgeführt:

Das zu untersuchende Patientenserum (oder Liquor) wird zur Inaktivierung des Komplementes erhitzt. In Mikrotiterplatten werden Verdünnungen hergestellt (analog zu HHT). Zu den Serumverdünnungen werden definierte (in Vorversuchen ermittelte optimale) Mengen bekannter Viren (oder anderer Antigene) sowie Komplement (optimierte Verdünnung eines Meerschweinchenserums) hinzugefügt. Während einer mehrstündigen Inkubation erfolgt (unbemerkt vom Untersucher) die Bindung mutmaßlich vorhandener, zur Komplement-Aktivierung befähigter, Antikörpermoleküle an das zugesetzte Antigen, daraufhin die Bindung der Meerschweinchen-Komplementfaktoren an die entstandenen Immunkomplexe und schlussendlich die Erschöpfung der Komplement-Aktivität. Tropft man nun in die Näpfchen der Mikrotiterplatte sensibilisierte Schaf-Erythrozyten, werden sie nicht lysiert und bilden wie beim HHT ein kreis- oder ringförmiges Sediment (’’Knopf’’). In den Reaktionsansätzen, in denen die entsprechenden virus-spezifischen und gleichzeitig komplement-bindenden Antikörper nicht ausreichend oder überhaupt nicht vorhanden sind, wird das zugesetzte Meerschweinchen-Komplement die Lyse der sensibilisierten Erythrozyten bewirken sodass die Knopfbildung ausbleibt.

Analog zum HHT kann man auch in der KBR einen Antikörper-Titer bestimmen. Es ist allerdings sehr wichtig, folgendes zu beachten: Während der Titer im HHT meistens sehr gut mit Immunität gegen den jeweiligen Erreger korreliert, eignet sich die KBR nicht zur Bestimmung der Immunitätslage, da häufig bereits wenige Monate nach der Infektion die Menge der Komplement-bindenden Antikörper unter die Nachweisgrenze der Routine-KBR absinkt. Die KBR ist hingegen sehr gut geeignet zur Erkennung einer frischen oder auch einer reaktivierten Infektion, insbesondere wenn die Antikörper-Titer im zeitlichen Verlauf bestimmt werden können.
Am hiesigen Institut werden Komplement-Bindungs-Reaktionen routinemäßig durchgeführt zum Nachweis von Antikörpern gegen Adenoviren, Cytomegalovirus, Enteroviren, Herpes-simplex-Viren, Influenza-Viren, Lymphozytäres Choriomeningitis-Virus, Masern-Virus, Mumps-Virus, Parainfluenza-Viren, Respiratory Syncytial Virus und Varicella-Zoster-Virus.

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