Montag, 29.05.2017:
Methode: Direktnachweis viraler Erreger mittels Elektronenmikroskopie (EM)
Theorie und Demonstration:
Da die Größe aller bekannten Viren bekanntlich jenseits des Auflösungsvermögens von Lichtmikroskopen liegt, ist zum direkten Nachweis ein Elektronenmikroskop erforderlich. Sofern in dem klinischen Untersuchungsmaterial eine ausreichend hohe Partikelzahl pro Volumeneinheit besteht (>1 Million pro ml) kann die Elektronenmikroskopie in speziellen Fällen richtungweisend oder gar entscheidend für die Diagnose sein.
Bei der Untersuchung extrazellulärer Viruspartikel genügt idR. ein verhältnismäßig rasches Präparations- bzw. Kontrastierungs-Verfahren, das sog. ’’Negative Staining’’: Ein Tröpfchen (5-10 µl) der mutmaßlich virus-haltigen Probe wird vorsichtig auf ein Kupfernetzchen, welches mit einer hauchdünnen Kohle- oder Kunststoff-Membran bespannt ist, aufgetragen. Viruspartikel werden elektrostatisch an die Membran gezogen. Nach einigen Minuten wird die Flüssigkeit mit Filterpapier abgesaugt, eine Schwermetallsalz-Lösung aufgetropft und letztere nach 1-2 Minuten wieder abgesaugt. Die auf der Membran angetrockneten Salzreste stellen nunmehr einen negativen Abdruck der ansonsten nicht elektronen-dichten Virusstrukturen dar.
Die Identifizierung der jeweiligen Viren erfolgt v.a. nach Größe, Kapsid-Form, Hülle.
Nach den morphologischen Kriterien lässt sich i.d.R. eine Diagnose hinsichtlich der Familienzugehörigkeit des Erregers stellen. Zur Art-Bestimmung sind meistens weitere Informationen oder Untersuchungen erforderlich.
Methode: Western Blot/Immunoblot zum Nachweis von Antikörpern in humanen Seren
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