• Hier stehe ich
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    Sana10.04.2017
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    #4079
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    4. Die Freiheit des Christenmenschen

    Die Freiheit liegt noch nicht im Bekenntnis der Sünde. Sondern darin, dass mir nur Gott helfen kann. In allen Nöten, die Martinus umtreiben – sein Beichtvater hält ihm Christus vor. »Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst.« (2Kor 5,19) Martinus erfährt: Du musst nicht in dir selbst stecken bleiben. Sondern wirf dich auf Christus, so wirst du eine Freiheit entdecken, die bis in dein Herz reicht.

    Im Glauben wirst du frei von deiner Sucht danach, dir, den anderen und Gott immer beweisen zu müssen, wie gut du bist. Welch ein Druck da von dir weicht! Du musst nicht gut werden, indem du gut handelst! In Gottes Augen bist du längst gut. Weil Gott dich liebt, musst du dich niemandem mehr beweisen. Du musst nicht deinen Weg zu Gott suchen, sondern Gott hat den Weg zu dir schon längst gefunden. »Ich bin dein, und du bist mein«, haben wir eben gesungen. So sprechen Liebende. Und während menschliche Liebende immer in der Gefahr stehen, sich wieder zu ›entlieben‹: Nichts kann dich mehr von Christus trennen. Denn er ist schon längst für dich da. Wo findest du Christus? Dort, wo er sich dir schenkt, ohne dass du etwas dafür tust. In seinem Wort, im Gebet, im Abendmahl in Brot und Wein.

    Der Weg in die Freiheit führt über den Glauben. Er mutet uns zu, einzugestehen, dass wir nichts zu unserer Befreiung tun können, sondern alles geschenkt bekommen. Sich alles schenken zu lassen, ist gar nicht so einfach. Ich ertappe mich dabei, mir selbst auf die Schulter zu klopfen. Das habe ich aber gut gemacht, bin halt ein guter Mensch. Aber es gibt auch die Momente, in denen ich etwas von der Freiheit ahne, zu der Christus uns befreit hat. Immer dann, wenn ich nicht auf meinen Nutzen sehe, sondern mich beschenken lasse vom Augenblick. Von dem, was mir gerade zuteilwird. In der Stille, in der Begegnung mit einem Menschen, in der Musik, im Abendmahl und im Gebet. Beschenkte Menschen sind freie Menschen. Sie sind frei, weil sie ihre Hände öffnen und loslassen können. Sie halten Gott hin, worunter sie leiden – ihre Lieblosigkeit und ihre Selbstsucht. Indem wir uns dazu bekennen und Verantwortung dafür übernehmen, lassen wir los. Es verliert seine Macht. Ich bleibe nicht bei mir alleine. Das ist die »Gerechtigkeit im Glauben«.

    Wenn wir gleich miteinander Abendmahl feiern, schenkt Gott sich uns, rührt uns im Herzen an und führt uns in die Freiheit. Jedem und jeder von uns spricht er zu: Du bist in meinen Augen wertgeachtet, weil ich dich liebe. Du musst mir nicht beweisen, dass du gerecht bist. Lass dich beschenken von meiner Gnade. Mögen wir Martinus heißen oder Sophie, Katharina oder Stefan, mögen wir in Wittenberg wohnen oder in Ladenburg: Im Glauben, der alles von Gott und nichts von sich selbst erwartet – hier liegt die Freiheit des Christenmenschen. Hier, in der festen Burg, die unser Gott ist.

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